2009 - 2010: Zyklus-Monitoring
In der Uniklinik Tübingen gibt es eine Abteilung namens "Hormon- und Kinderwunschsprechstunde", wo ich nach meinem Gespräch mit meinem FA ebenfalls im Herbst 2009 einen ersten Termin zur Vorbesprechung hatte. Ich unterhielt mich mit einer netten Ärztin, die mir die beiden grundlegend unterschiedlichen Möglichkeiten darlegte, wie wir starten könnten. Nach einem negativen Blutbild und einer negativen Ultraschalluntersuchung (heißt, es wurde nichts Auffälliges gefunden), könnte ich entweder direkt via Operation (Bauchspiegelung) abklären lassen, ob eventuell organische Probleme vorliegen oder aber wir würden ein paar meiner Zyklen komplett überwachen ("Zyklus-Monitoring") und steuern.
Da meine Blutwerte nichts Auffälliges ergeben hatten, stellte mir die Ärztin die Möglichkeit in Aussicht, durch Zyklus-Monitoring bis Weihnachten 2009 vielleicht schon schwanger zu sein! Wow! Das war doch mal eine Aussage! Und eine OP war vorerst nicht nötig. Meine Zuversicht stellte den Mount Everest mal eben in den Schatten.
Mir wurde Clomifen verschrieben, welches ich im kommenden Zyklus vom 3. bis zum 7. Zyklustag täglich einnehmen sollte. Clomifen stimmuliert die Eierstöcke zur Bildung von Eizellen. Im Gegensatz zu den "Hormonhammern", die für eine IVF- oder ICSI-Behandlung notwendig sind, werden unter Clomifen nur sehr wenige Eizellen produziert. Ich hatte nie mehr als zwei. Bei mehr als zwei "eisprungfähigen" Eibläschen würde der Versuch abgebrochen bzw. dringend zum Verkehr mit Verhütungsmitteln geraten, da bei mehreren springenden Eiern natürlich die Chancen auf eine Mehrlingsschwangerschaft enorm steigen. Zwillinge wären ja noch ok, aber Drillinge oder mehr? Mh ... nein danke. Nicht für mich. :-)
Ab dem 8. Zyklustag musste ich regelmäßig zur Kontrolle, bei der die Eibläschen vermessen wurden, um den besten Tag für den Eisprung und für das geplante "Herzeln" festzulegen. Ausgelöst wurde der Eisprung durch eine Spritze "Brevactid". Die Spritze habe ich mir selbst gesetzt. Beim ersten Mal ist's mir direkt schwarz vor Augen geworden - ich hatte mir tatsächlich eine Spritze in den Bauch gerammt! :-) Das tut eigentlich nicht weh - die Nadeln sind wirklich sehr fein. Aber dieser Anblick ... nun ja.
Eisprung ausgelöst, geherzelt, zwei Wochen gewartet. Nix war's.
Idealerweise macht man nach einem stimulierten Zyklus einen Zyklus Pause, damit sich die Eierstöcke komplett erholen können. Dazu dann noch unser alljährlicher Winterurlaub im Februar, der "zeitlich ungeschickt" lag und schwupps hatten wir für vier Clomifen-Zyklen mal eben schon ein dreiviertel Jahr verbraten - erfolglos.
Das Kinderwunschzentrum meinte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es auf diesem Wege doch noch klappen würde, nun kaum mehr gegeben sei. Wir müssten nun doch nach organischen Ursachen forschen. Oh weh ... das bedeutete: Bauchspiegelung!
eshatgeklappt am 23. November 11
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