Mittwoch, 30. Mai 2012
2012 im Mai: 34. SSW, 33+4
Gestern war ich also mal wieder in meiner "heiß geliebten" Klinik zur Kontrolle. Zunächst wurde ein CTG geschrieben: Hier folgte auch schon der erste Knüller: Die Hebamme tastete meinen Bauch nach der Kindslage ab. "Wunderbar," denke ich mir, "da brauche ich ihr ja nicht sagen, dass da Zwei drin sind." Denkste. Nach einem Knopf zur Ableitung der Herztöne und einem zum Ableiten der Gebärmutteraktivitäten will sie wieder gehen, woraufhin ich mich natürlich erkundige, ob denn nur ein Kind abgeleitet würde. "Ach, Sie erwarten Zwillinge?" Sorry, aber der Hebamme einer Uniklinik hätte ich diese Erkenntnis eigentlich schon zugetraut - zumal Sie mich ja vorher abgetastet hatte ...
Nun denn, das CTG war jedenfalls gut, die Zwerge sehr fidel.
Erfreulicherweise musste ich anschließend keine 10 Minuten auf die Ärztin warten. Mal wieder ein neues Gesicht, nun gut. Nett war sie zwar, sprach aber während der Ultraschalls leider nicht allzu viel.
Das Köpfchen von Nr. 1, das ja schon seit Wochen so tief im Becken sitzt, dass es über den Bauchultraschall kaum mehr erfasst werden kann, saß unverändert. Die gute Ärztin entlockte mir daraufhin mehrere ernstgemeinte "Au"-Rufe, weil sie scheinbar fest entschlossen war, mir mit dem Ultraschallkopf das Scheimbein zu brechen, um das Köpfchen zu erfassen. Ich hatte wahrlich schon angenehmere Ultraschalluntersuchungen ...
Fazit jedenfalls: Den Zwergen geht's gut. Sie wiegen ca. 2.050 und 2.250 Gramm und die Versorgung sieht weiterhin gut aus.
Den Gebärmutterhals hatte die Ärztin nur noch auf meine explizite Bitte hin gemessen, weil der "in der fast abgeschlossenen 34. Woche nicht mehr wichtig" wäre. Aha. Da war ich mal wieder fasziniert, wie unterschiedlich Ultraschalldarstellungen sein können. Ich konnte schlichtweg nichts erkennen. Während bei meinem Frauenarzt die Cerclage deutlich zu erkennen ist und er diese sogar als den Kreis darstellen kann, der sie ja auch ist, war bei diesem Ultraschall nichts dergleichen zu erkennen. Auf meine Nachfrage murmelte die Ärztin etwas von "nicht eindeutig" und das wäre "im Ultraschall immer schwierig". Äh ... hallo? Wieso kenne ich das dann ganz anders, bitte? Sie hatte dann auch die Messung an für mich mangels erkennbaren Konturen sehr willkürlich wirkenden Punkten durchgeführt und kam auf 4 bis 7 Milimeter. Das wäre die bis heute deutlichste Verkürzung! Ob die Messung allerdings überhaupt stimmt ... keine Ahnung. Ich habe meine Zweifel. Aber sie meinte, dass das so oder so die letzte Messung des Gebärmutterhalses wäre und die Länge ja nun ohnehin keine Rolle mehr spielen würde. Naja, wir werden sehen ...

Dann wollte ich wissen, wie und wann die Cerclage denn überhaupt entfernt werden würde. Sollten sich vorher noch keine Wehen einstellen, würde sie bei 37+0 entfernt werden, d. h. von Muttermund und Cerclage werden die Fäden gezogen, während ich auf dem Gynäkologenstuhl sitze. Der bei der OP angeritzte und zwischenzeitlich ja somit verwachsene Muttermund würde nicht extra geöffnet werden - das würde während der Geburt von alleine passieren. Na, herzlichen Dank auch. Und vermutlich wird das auch garnicht weh tun, was?! Sie "glaubt nicht, dass das so schmerzhaft ist". ?!?! Sie GLAUBT? Ich fass es mal wieder nicht. Sie glaubt nicht, dass die Öffnung eines verwachsenen Muttermunds weh tut und dafür glaubt sie, dass die Faustregel für die Größenschätzung eines Fötus "Oberschenkelknochen x 6" lautet. Damit ist ja wohl alles gesagt.

Sollte ich je Wehen bekommen, müsse die Cerclage schon vor 37+0 entfernt werden. Auf meinen dezenten Hinweis, dass sich mein letzter stationärer Aufenthalt auf angeblichen Wehen begründet sah, die ich NICHT gespürt hatte, meinte sie, WENN ich denn Wehen hätte, würde ich die auch spüren. Hat sie damit also zugegeben, dass meine letzte stationäre Aufnahme ausgemachter Quark war?!
Wenn ich irgendwelche Schmerzen hätte, die neu wären oder mir "komisch" vorkämen, solle ich eben wieder vorstellig werden. Auch lustig. Es ziept und zwickt ja fast täglich irgendwo und das auch mal neu und anders. Woher soll ich denn wissen, wann ein Gang zur Klinik wirklich begründet ist? Ich seh's schon kommen ... bis ich das raffe, ist in Punkto Cerclage bestimmt schon was schief gegangen.

Dann hatten wir es noch vom Thema Kaiserschnitt. Einen geplanten gibt's erst ab der 38. Woche. Vorher könne ich zwar auch einen haben, aber erst, wenn ich Wehen hätte. Sie würde mir aber eine spontane Entbindung empfehlen. Die Zwerge wären kräftig genug und würden perfekt liegen. Auf meine Frage, wie denn das konditionell aussehen würde, da ich ja die letzten dreieinhalb Monate schlicht nichts gemacht habe, meinte sie, die Klinik hätte letztens viele spontane Zwillingsgeburten gehabt und natürlich könne man auch "mitten drin" noch auf einen Kaiserschnitt umsteigen, wenn die Schwangere am Ende ihrer Kräfte wäre. Na, wenn das mal kein Argument für eine spontane Geburt ist?! Die spinnen doch. Es erst normal versuchen, dann irgendwann völlig am Ende sein und doch noch auf dem OP-Tisch landen - das entspricht so ziemlich meinem absoluten Geburtsalptraum. No way.

Auf meine Aussage, dass ich mittlerweile einfach nicht mehr mag, dass ich aus verschiedensten Gründen nicht mehr schlafen kann, es jeden Tag woanders weh tut, meine Kondition dahin ist und mein Gute-Laune-Barometer täglich sinkt, kam die von mir erwartete Aussage: Jeder Tag mehr im Bauch wäre gut für die Kinder. Ich musste mir schon auf die Zunge beißen, um nicht laut zu fluchen. Glauben denn alle, als werdende Mutter würde man das nicht wissen und sich keine Gedanken machen?! Vorallem in diesem bescheidenen Schonmodus hat man alle Zeit der Welt sich diesbezüglich Knoten ins Hirn zu denken und ich finde es fast schon unverschämt, dass einem ein "ich mag nicht mehr" als eben so dahin gesagt unterstellt wird. Ich fühle mich - mal wieder - in dieser Klinik einfach nicht ernst genommen. Vielleicht muss ich bei der nächsten Kontrolle ja erst einen Weinkrampf erleiden, damit man mir glaubt?! Man, was bin ich mittlerweise genervt.

Einziger Trost: Das Kinderzimmer ist quasi fertig. Der Maler hat seine Sache gut gemacht, die Möbel sind aufgebaut. Jetzt müssen wir nur noch die Inneneinteilung des Kleiderschranks optimieren (ein paar Böden versetzen) und ich kann mich ans Einräumen machen (was natürlich auch wieder nicht so einfach wird, weil ich kaum mehr 10 Minuten stehen kann ohne das Gefühl zu haben, dass mir sämtliches Blut in die Beine sackt ...).

Nun denn, noch zwei Tage und ich habe die 34. Woche abgeschlossen. Laut Klinik müsste ich dann keine Wehenhemmer mehr nehmen - laut Frauenarzt soll ich sie bis zur 36. Woche weiter nehmen. Im Moment tendiere ich dazu, ausnahmsweise mal den Vorgaben der Klinik zu folgen ...



2012 im Mai: 31. - 33. SSW, ab 30+5
Bei 30+5 hatte ich den ganzen Tag über einen Frosch im Hals, musste mich ständig räuspern und ab 30+6 waren sie dann da: Halsschmerzen. Und was für welche. Und das natürlich zum Wochenende hin. Großartig. So lutschte ich tapfer Salbeibonbons und Ricola mit nicht feststellbarem Erfolg. Aber damit es auch ja nicht zu langweilig wird, kam ab 31+0 noch Husten dazu. So ein richtig schöner, trockener Reizhusten. War das tagsüber schon recht lästig, wurden meine Nächte einfach unerträglich - jede Stunde musste ich raus bzw. bin zumindest aufgewacht. Entweder drohte meine Blase fälschlicherweise zu platzen oder ich musste eben husten. GW kam dann leider mit ziemlich leeren Händen aus der Apotheke zurück - für Schwangere gibt es kaum es etwas Rezeptfreies.
Bei 31+3 ging ich zum Hausarzt. Der wälzte zwar fleißig seine Bücher in der Hoffnung, etwas zu finden, aber auch dort musste ich ohne Rezept wieder gehen. Es hätte nur ein Hustenmittel gegeben für Schwangere, die nicht frühgeburtsgefährdet sind. Oh man ... Und die Ursache für die Halsschmerzen wäre zwar eine deutlich sichtbare Entzündung im Hals, die aber "noch nicht so schlimm wäre, dass man Antibiotikum geben müsse".

Bei 31+4 dann stand der nächste Kontrolltermin beim Frauenarzt an. Sehr zu unser aller Überraschung hatte sich die Husterei rein garnicht auf den Gebärmutterhals oder den Muttermund ausgewirkt. Wenigstens eine gute Nachricht, d. h., ebenfalls eine gute Nachricht war natürlich das Wachstum der beiden Zwerge: Sie wurden wieder vermessen und auf 1.720 und 1.820 gr Gewicht geschätzt.

Gegen die Halsschmerzen hatte der Doc leider auch keine Idee außer die Spülung mit einem antibakteriellen Mundwasser aus der Apotheke. Und gegen den Husten verschrieb er mir den Kinderhustensaft Codicaps, den ich allerdings nur zwei Tage lang nehmen dürfte. Für Schwangere wäre er nicht ideal, aber dem Doc war eine Unterdrückung des Hustenreizes in dem Fall schlicht wichtiger. Dummerweise musste der Saft erst bestellt werden, weil er in der Apotheke nicht vorrätig war. Somit musste ich also nochmal eine Nacht weiter husten.

Insgesamt habe ich 10 Tage lang gehustet und hatte ebenso lange Halsschmerzen! Das hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie so lange!
Erfreulicherweise stellte der Doc bei 32+3 fest, dass der Gebärmutterhals trotzdem eher um 1 bis 2 Milimeter länger geworden (das erste mal in den letzten Wochen maß er mit 10 bis 11 Milimetern wieder einen zweistelligen Wert) und der Muttermund wieder gänzlich druckfrei ist.

Dann hatte der Doc aber noch eine "schlechte" Nachricht für mich: Er wäre die kommenden beiden Wochen im Urlaub. In dieser Zeit sollte ich zu den Kontrolluntersuchungen wieder in die Klinik gehen. *grummel*
Da hatte ich wohl Pech und es ging nicht anders ...



2012 im Mai: 31. SSW, 30+3
Die 30. Schwangerschaftswoche verlief gänzlich unspektakulär. Zu Beginn der 31. Woche gab es auch beim Doc nichts Neues. Zwar berichtete ich ihm, dass ich seit ein, zwei Tagen ein für mich "neuartiges" Ziehen nach unten im Schambereich spüre, er konnte bei seiner sehr gründlichen Untersuchung aber nichts Negatives feststellen. Die Zwerge wuchsen gut, der Muttermund war druckfrei, Cervix weiterhin stabil.



Dienstag, 1. Mai 2012
2012 im April: 30. SSW, 29+3
... und wieder stand ein kleiner Kontrolltermin bei meinem Doc auf dem Programm: Cervixlänge bei 10 mm. Zum ersten Mal hat er "etwas" Druck auf dem Muttermund gespürt, fand das jetzt aber wohl noch nicht bedenklich, da der Gebärmutterhals ja schön stabil geblieben ist. Den nächsten Kontrolltermin gibt's in einer Woche.

Bald haben wir die 30. Woche geschafft und dann ist schon mal kollektives Aufatmen angesagt.
Ich selbst finde es dieser Tage ziemlich blöd, schwanger zu sein. Am Wochenende tat mein Rücken höllisch weh, was sich zum Glück wieder gegeben hat, meine Nase ist dauerverstopft, ich schlafe nachts kaum mal zwei Stunden am Stück, bin tagsüber wie gerädert, kurzatmig und generell schwerfällig wie eine Seekuh auf dem Trockenen. Insgesamt eine für mich sehr unlustige Situation. Trotzdem heißt es möglichst noch vier Wochen durchhalten ...



Freitag, 27. April 2012
2012 im April: 29. SSW, 28+5
Nur zwei Tage nach der letzten Kontrolle hatte ich nochmal einen ausführlicheren Termin bei meinem Doc.
Der Gebärmutterhals ist weiterhin stabil bei 8 bis 9 mm. Und die Zwerge machen sich prächtig! Beide liegen wieder ziemlich gleichauf und wiegen nun um die 1.300 Gramm! Das ist doch mal eine Hausnummer! Die Versorgung von Plazenta und Nabelschnur war auch wieder bestens! Ich hatte direkt den Eindruck, dass der Doc mit diesem guten Ergebnis garnicht gerechnet hatte. Er war sehr zufrieden!
Nun bin ich wieder zuversichtlich, dass wir es noch ein Weilchen zu dritt aushalten werden! :-)



2012 im April: 29. SSW, 28+3
Bei 28+3 hatte ich einen kurzen Kontrollbesuch bei meinem Frauenarzt. Er sieht es zwar bestätigt, dass sich mein Gebärmutterhals auf unter 1 cm verkürzt hat, aber immerhin ist dieser Stand nun auch seit zwei Wochen stabil. Wie es zu der Verkürzung kam, ist natürlich wieder eine Frage, auf die es keine Antwort gibt. Es könnten die Keime gewesen sein, die zu Beginn meines letzten Klinikaufenthalts gefunden wurden oder ich hatte vielleicht doch Wehen, die sich derart ausgewirkt haben. Who knows?
Aber immerhin sind wir bald in der 30. Woche, so dass ich mit den 8 mm gut leben kann, sofern sie noch ein Weilchen so bleiben. :-)



2012 im April: 27. / 28. SSW, 26+6 bis 27+4
Bei 26+6 hatte ich wieder einen Termin zur Kontrolle in der Klinik. Einzig Positives an dem Tag: der Abstrich aus der Vorwoche war ok. Ich kam ans Tokogramm, das anscheinend Wehen aufgezeichnet hat. Nicht sonderlich stark, Ausschläge bis max. 35 oder 40. Ich habe davon nichts gemerkt, nur festgestellt, dass die höchsten Ausschläge mit der Art Kindsbewegungen zusammen passten, die den Bauch so richtig ausbeulen.
Die Ärztin, die mich dann untersuchte, meinte zuerst, die "Wehen" könnten auch Kindsbewegungen sein. Ganz eindeutig wäre das anhand des CTGs nicht zu erkennen. Aha. Sie hat anschließend die Kids vermessen und mit 860 und 1.000 Gramm geschätzt. Versorgung von Nabelschnur und Plazenta bestens. So weit, so gut. Noch schnell ein neuer Abstrich, dann den Gebärmutterhals gemessen: nur 8 mm! Fand ich jetzt auch nicht gerade beruhigend, wie ich zugeben muss. Aber ich bin ja mittlerweile einiges gewohnt. Panik war also nicht angesagt. "Logische" Schlussfolgerung der Ärztin: bei DER Verkürzung des Gebärmutterhalses könnten das keine Kindsbewegungen sein, das wären Wehen. Ich sollte stationär aufgenommen werden. Wegen mir. Vorher wollte ich aber unbedingt nochmal nach hause, meine Sachen packen. Wenn ich das GW machen lassen würde, hätte ich nach einer Woche immer noch nicht alles beisammen, was ich bräuchte.
Die Ärztin meinte, das wäre schon ok, aber ich solle trotzdem zuerst in den Kreißsaal zur Aufnahme, weil da gerade nicht so viel los sei. Dann wären die Formalitäten schon erledigt. Also gut. Dort angekommen, das übliche Prozedere: ich wurde an Tokogramm und CTG gehängt. Das Tokogramm lieferte ein ähnliches Bild wie in der Ambulanz - immer gab's schöne Ausschläge, wenn einer der Jungs meinen Bauch mal wieder durch die "Popobeule" verunstaltete. Sonst nicht. Dann kam eine Ärztin mit einer groooßen Tablette: ein Wehenhemmer, den ich zerkauenderweise alle 15 Minuten nehmen sollte, bis die Wehen aufgehört hätten. Danach bekäme ich den "normalen" Wehenhemmer dreimal täglich. Als ich dann meinte, dass ich doch aber erst nach Hause wolle zum Packen, ging das alte Spiel wieder los: nicht zu verantworten, viel zu gefährlich, bliblablo. Nix da. Frau will nach Hause, also tut sie das. Folglich musste ich mal wieder unterschreiben, dass ich "gegen ärztlichen Rat" nach Hause gehe und wurde dann noch mit den Worten entlassen, wenn denn irgendwas wäre, solle ich unbedingt den Rettungswagen rufen und ja nicht selbst fahren. Und ich solle auch meinen Koffer nicht selbst packen, sondern nur die Order geben, was denn einzupacken wäre.
Ich habe ja mittlerweile ernsthafte Bedenken, woher der gute Ruf dieses Ladens stammt - aber im Panikmachen sind sie echt erfahren.
Als ich dann nach 2,5 oder 3 Stunden wieder eincheckte mit subjektiv absolut gleichem Befinden wie bei der Aufnahme auch, waren auch plötzlich keine "Wehen" mehr da und - schau an - die Hammer Wehenhemmer musste ich dann auch nicht mehr nehmen. Dann kann ja mein kleiner Ausflug nach Hause so schlimm nicht gewesen sein, oder? Ab da war ich eigentlich schon wieder hauptsächlich genervt.
Nächster Nervpunkt: Ich sollte Antibiotikum intravenös bekommen. Meine Frage nach dem Wofür wurde damit beantwortet, dass das prophylaktisch für den Fall eines Blasensprungs wäre (???) und man mit einer Cerclage immer besonders wegen Infektionen aufpassen müssen. Äh ... ? Großartig. Zack, hatte ich wieder mal eine Braunüle im Arm. Dann ging's immerhin recht zügig auf's Zimmer, wo ich eine alte Bekannte antraf, mit der ich während der zweiten Lungenreife eine Nacht das Zimmer geteilt hatte.
Am Fr. gab's dann die Visite mit dem Oberarzt, der zum einen keine Info in der Akte über meine Cerclage hatte (!) und meinte, der Gebärmutterhals wäre eher unbedenklich. Ob 8 oder 11 mm würden da keinen Unterschied machen. Für ihn würde das als "stabil" gelten. Nur die Wehen müssten wir in den Griff bekommen. Überflüssig zu erwähnen, dass außer am Do. nie eine aufgezeichnet wurde ... Antibiotika intravenös bräuchte es auch nicht. Tabletten würden genügen und sobald das mit den Wehen erledigt sei, würde ich auch schon "bald" wieder entlassen werden. Ok, mit der Aussage konnte ich vorerst gut leben.
Braunüle kam abends raus, Tabletten her. Und es erzählt mir doch tatsächlich eine Hebamme ebenfalls am Fr.abend, dass ich ja am Sa. gehen dürfe. *juhuuu* Hieß es auch noch bei der Visite am Sa.morgen mit dem selben Oberarzt.
Nachmittags nochmal eine Überprüfung des Gebärmutterhalses durch eine Ärztin: 9 mm. Stabil. Fein. Um 18 Uhr kommt eben diese Ärztin ins Zimmer und meint, sie könne mich nicht gehen lassen - der Abstrich vom Do. wäre positiv gewesen. Und Keime in Verbindung mit einer Cerclage wären garnicht gut. Das müsste auf jeden Fall intravenös mit Antibiotikum behandelt werden. Ja großartig. Auf meine Frage, dass doch aber aus dem Grund der Muttermund verschlossen wurde, um gegen Infektionen besser geschützt zu sein, meinte sie, dass auch das genäht worden wäre und die Fäden besonders anfällig für Keimansiedlungen wären. Da frag ich mich doch, wieso das überhaupt gemacht wurde, wenn's gegen Infektionen garnichts bringt sondern einen ganz im Gegenteil noch anfälliger macht?!?! *grrr* Zu irgendeinem Zeitpunkt hat man mich da - mal wieder - völlig falsch informiert. Wollte dazu noch den Oberarzt fragen, hab's aber vergessen ...
Abends also die Braunüle wieder rein in den Arm und Antibiotikum marsch. Natürlich habe ich übrigens Do. und Fr. das "falsche" Antibiotikum für diese Art von Keimen bekommen, so dass diese ersten Dosen nicht auf die geplanten drei Tage angerechnet werden konnten. *nerv*
Am So. dann wieder Visite. Der Oberarzt meinte, so schlimm sei das mit den Keimen nicht. Noch den So. sollte ich das Antibiotikum intravenös bekommen, dann könne man auf oral und ambulant umstellen. Hieß für mich, ich könnte am Montag gehen, oder?
Tja ... am Montag war dann aber besagter Oberarzt nicht da, sondern wieder die Ärztin, die mir erklärt hatte, nein, nein, drei Tage müsse das Antibiotikum schon intravenös gegeben werden.. *grrrr* Da ich am Sa.Abend aber "aus Versehen" die doppelte Dosis abbekommen habe, würde sie mir das "anrechnen" und ich bekäme die letzte Dosis am Di.morgen. Wie nett.
Am Di.morgen gab's also wieder viel zu früh den "Weckdienst" mit Antibiotikum. Als ich die mir bis dato gänzlich unbekannte Schwester anschließend bat, doch auch gleich die Braunüle rauszunehmen, schaute die mich an wie ein Auto und meinte, nein, das würde drei volle Tage lang gegeben werden. Dann habe ich ihr erklärt, dass sie wohl was verwechselt und ich außerdem heute nach hause gehen würde. Auch das hat sie verneint und was von Entzündungswerten gefaselt, zu denen das letzte Ergebnis noch nicht da wäre. Ganz offensichtlich hat sie mich verwechselt, wollte das aber nicht einsehen ... *seufz* Sie hat mir dann auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin die Braunüle entfernt und ward nicht mehr gesehen.
Dann gab's die schnellste Visite aller Zeiten: Drei Ärzte rauschten ins Zimmer, handelten meinen Status innerhalb von 30 Sekunden ab, bei meiner Zimmernachbarin das Gleiche und schon waren sie wieder weg. Ich war so verdutzt, dass ich anschließend eine Schwester fragte, wie es denn jetzt bei mir weitergehen würde. Nach einiger Zeit kam sie mit der Antwort von der Ärztin zurück, die überrascht über meine Frage wäre, denn das wäre "doch bei der Visite besprochen worden": ich würde heute entlassen werden. Hallelujah. Endlich mal was Positives. Wenngleich ich mir wohl über beginnende Demenz Sorgen machen müsste. Allerdings hat mich meine Nachbarin beruhigt - sie hat während der Visite auch nichts von Entlassenwerden mitbekommen.
Nachmittags erhielt ich dann von meinen Entlassungsbrief. Noch ein kurzes Gespräch mit der Ärztin: So weit alles stabil, ab sofort eben dreimal täglich Wehenhemmer und weiterhin engmaschige Kontrollen etc. pp. Sie meinte außerdem, ich solle zwei Tage später, bei 27+6, zum Kontrollabstrich kommen.
Tja, das habe ich dann auch brav gemacht. Allerdings war die Schwester in der Ambulanz etwas erstaunt und fand's komisch, dass ich nur wegen eines Abstrichs kommen sollte und hatte deswegen die betreffende Ärztin angerufen, die - Achtung! - meinte, dass das an diesem Tag eigentlich noch nicht nötig wäre, aber wenn ich schonmal da sei ... ???? Ich dachte, ich flipp aus. Ich habe von IHR den Entlassungsbrief. Da stand der Wochentag drin. Sie hat es mir außerdem persönlich erst zwei Tage zuvor gesagt. Zum Glück war meine Zimmernachbarin Zeuge, sonst würde ich langsam an meinem Verstand zweifeln ...
Ich frage mich ja wirklich, ob ich das Chaos irgendwie anziehe. Das kann doch alles nicht normal sein? Lustig übrigens auch, dass die Schwestern und Hebammen, die mich noch nicht kannten, davon ausgegangen sind, dass ich nur ein Kind erwarte - in meiner Akte stand nix von Zwillingen. Das muss man sich mal vorstellen! Wir haben schon gewitzelt, dass wir beim Kaiserschnitt gut aufpassen müssen, damit sie mich nicht wieder zunähen, solange noch ein Kind drinnen ist. Wieso auch zwei rausholen - steht ja nur eines in der Akte!

Tjaja, so war ich also sechs Tage in der Klinik - und wofür? Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, ob ich Wehen hatte. So, wie ich mir von ungefähr fünf Hebammen beschreiben ließ, wie sich das anfühlen müsste, hat es sich nie angefühlt. Trotzdem darf ich nun ab sofort bis zur 34. Wochen Wehenhemmer schlucken. Grandios. Und irgendwann später fragt man sich dann, wieso die Kinder Asthma, Allergien oder sonstige Probleme bekommen. Immer mal provisorisch die Chemie reindonnern.
Ich weiß nur, dass ich in den 6 Tagen Klinik wieder ein Stück unbeweglicher geworden bin. Wenn ich mir heute vorstelle, ich müsste 500 Meter hin und zurück gehen, wird's mir ganz anders. Die Klinik tut mir echt nicht gut.
Meinem Doc habe ich mittlerweile schon erklärt, dass er mich nur noch im Falle einer ECHTEN Katastrophe in die Klinik schicken braucht. Wegen eines "vielleicht, evtl., unter Umständen"-Verdachts gehe ich da nicht mehr hin. Basta. Obwohl er mich einerseits versteht, ist er natürlich nicht begeistert über diese Meinung.
Es gibt Frauen, die wuseln wochenlang mit verstrichenem Gebärmutterhals und offenem Muttermund durch die Gegend und bei mir macht man wegen drei Millimetern so einen Aufstand, der mich mehr Nerven kostet als die gesamte Schwangerschaft. Echt wahr. Davon abgesehen ist der Gang zur Kontrolluntersuchung in der Schwangerenambulanz mit Abstand das Anstrengendste, was ich in den letzten Wochen so getrieben habe. Ob das dann so förderlich ist, darf wohl auch bezweifelt werden.

Wie auch immer: die 30. Woche steht vor der Tür. Wenn wir die geschafft haben, sind wir definitiv im grünen Bereich, noch vier Wochen und alles wird dunkelgrün. :-) Und mit wirklichen Katastrophen rechne ich jetzt ohnehin schon nicht mehr. Im Vergleich zu dem ganzen Medizinervolk bin ich mit Abstand die Entspannteste, was meine Schwangerschaft angeht und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch der beste Weg ist. Wäre es nach dem ein oder anderen Klinik-Arzt gegangen, hätte ich die Klinik vermutlich seit meiner Cerclagen-OP im Februar nicht mehr verlassen und hätte mittlerweile wohl sprichwörtlich den Verstand verloren ...



Dienstag, 10. April 2012
2012 im April: 26. SSW, 25+3
Bei 25 + 3 stand der nächste stationäre Aufenthalt in der Klinik zur Lungenreife an. Ich sollte morgens anrufen und mich erkundigen, wann ich denn in der Klinik sein sollte. Gesagt, getan: 14 Uhr. Ok, gute Zeit.

Da ich seit Sonntag an verschiedenen Stellen am Oberkörper einen Juckreiz verspürte und sich selbiger seit Montag auch in Form eines dekorativen Ausschlags zeigte, würde ich die Ärzte darauf aufmerksam machen.

Ich war dann auch pünktlich und kam direkt in eines der sogenannten "Aufnahmezimmer", die ich schon von den letzten beiden Aufenthalten in der Klinik kannte. Blutabnehmen, Blutdruckmessen etc. Das Ergebnis des Abstrichs aus der Vorwoche wurde mir migeteilt: negativ. Keine Bakterien, keine Pilze. Fein. Die Hebammen wollten auch ein CTG schreiben. Leider waren die Zwerge nicht sehr kooperativ und "verschwanden" immer wieder. Schlaue Idee der Schwestern: ein Arzt oder eine Ärztin solle via Ultraschall die Lage der Kleinen ausmachen und anschließend würde das CTG geschrieben werden. Ok. Problem war nur: kein Arzt und keine Ärztin hatte Zeit. Also wartete ich eine Stunde, dann zwei, dann drei. Super. Immerhin ließ man mich nicht verhungern und verdursten und ich durfte mal wieder ein sehr dezent gewürztes Krankenhaus-Abendessen genießen.
Dann, endlich, nachdem ich gefühlte zehnmal nachgefragt hatte, ob man Ultraschall und CTG nicht auch später auf der Station machen könne, hatte endlich eine Ärztin Zeit. Die Lage der Kleinen wurde also bestimmt und sie wurden grob vermessen. Ganz genau hatte das diesmal nicht geklappt, weil sie sich wohl gegenseitig etwas überlagert hatten. So kam es auch erstmalig zu einer recht großen Differenz zwischen den Beiden: 780 und 930 Gramm.
Mit einem Blick auf meinen Ausschlag meinte die Ärztin, das solle sich ein Oberarzt ansehen. Wenn's schlimmer würde, solle ich Bescheid geben. Wirklich schlimm war's eigentlich nicht. Es juckte mal hier, mal da. Nie lang, nie schlimm. War auszuhalten.
Sehr zu meiner Verwunderung wurde der Gebärmutterhals nicht vermessen. Und sehr zu meiner weiteren Verwunderung wurde ich anschließend ohne das angekündigte CTG auf die Schwangerenstation verlegt. Äh ... hallo? Ich denke, das gehört zur Aufnahmeprozedur dazu und ich musste deswegen über drei Stunden lang warten?!

Wie dem auch sei ... ich kam in das Doppelzimmer, das ich schon von meinem letzten Aufenthalt her kannte zu einer netten Mitpatientin. Ok, ein paar Tage würde ich wohl überleben.
Da bei der Blutuntersuchung alles ok war, erhielt ich abends die erste der beiden Lungenreifespritzen. Außerdem erhielt ich im Gegensatz zu meinem letzten Aufenthalt während der ersten Runde Lungenreife wieder Wehenhemmer. Auf meine Feststellung, dass das nun wieder etwas Neues wäre, erhielt ich die Antwort, dass die Gabe von Wehenhemmern während der Lungenreife Standard wäre. So, so ... dann hat man diesen Standard während meines letzten Aufenthaltes wohl drei Tage lang vergessen gehabt? *seufz*
Ich beschloss die Wehenhemmer ganz einfach nicht zu nehmen und das aber auch nicht an die große Glocke zu hängen, sprich: ich habe es keinem gesagt. Ich Rebellin! :-)

Am nächsten Morgen um kurz nach 6 (!) wurden wir geweckt und in ein "neu gemachtes Zimmer" (O-Ton der Stationsschwestern) verlegt. Zimmer für Zimmer wurde letztens die Station modernisiert und wir bekamen tatsächlich das erste fertige Zimmer. Was konkret neu war? Jeder Patient hat einen eigenen, verstellbaren TFT zum TV-Schauen. Die Böden wurden neu versiegelt und die schlimmsten Flecken an den Wänden (von Stuhllehnen etc.) überpinselt. Das war's auch schon.

Neu in den Abläufen war für mich das Blutdruckmessen: das passierte nicht mehr fünf mal täglich wie bei meinem ersten Aufenthalt, auch nicht mehr drei mal täglich wie beim zweiten Aufenthalt, nein: nur noch einmal täglich wurden Blutdruck und Temperatur gemessen. Und das morgens, quasi direkt zum Aufwachen. Und da wundern sich die Schwestern, dass der Blutdruck irgendwo bei knapp über 100 zu unter 70 und die Temperatur bei 34,irgendwas liegt. *kopfschüttel*
Sollen sie mit den Werten glücklich werden ...

Am ersten Morgen gab's dann eine spannende Visite mit eben jenem Oberarzt, der beim letzten Mal diesen krisenauslösenden Fibronektintest angesetzt und auch gemeint hatte, ich wäre ja im Falle eines positiven Testergebnisses trotzdem nicht weit weg von der Klinik und müsse nur weiterhin engmaschig überwacht werden.
Den habe ich gelöchert mit den Fragen und Infos, die ich aus dem Netz gefischt hatte:
1. Info aus dem Netz laut Hersteller: Fibronektin wäre bis zur 24. Woche regulär nachweisbar und würde vermutlich nur das normale Wachstum der Plazenta anzeigen. Oberarzt: Nein, ab der 22. Woche würde Fibronektin eine erhöhte Frühgeburtswahrscheinlichkeit anzeigen. Nicht mehr und nicht weniger. Ok, immerhin eine klare Ansage.
2. Info aus dem Netz laut Hersteller: der Test ist nicht für Frauen gedacht, bei denen medizinische Manipulationen am Gebärmutterhals vorgenommen wurden, da nicht geklärt ist, wie das Fibronektin überhaupt genau in die Scheide wandert. Oberarzt: ja, er würde sich bei einem positiven Test bedeutend mehr Sorgen machen, wenn mein Gebärmutterhals nicht manipuliert worden wäre - selbst, wenn er noch deutlich länger wäre.
Sein Resümee: Fibronektintest schön und gut, aber man müsse das immer im Gesamtkontext betrachten und meine Situation wäre ja seit Wochen stabil.

???

Einerseits freut mich diese Aussage, weil es dem entspricht, was ich mir ohnehin gedacht habe. Andererseits frage ich mich, wieso dieser Test bei mir überhaupt gemacht wurde. Ok, ein negatives Ergebnis wäre super gewesen - allerdings wären die zwei Wochen der Prognosegüte des Tests mittlerweile auch verstrichen gewesen. Und eine Wiederholung des Tests hält der Doc nicht für sinnvoll. Oh man ... ehrlich. Wenn ich mir überlege, was unmittelbar nach dem Test los war - erst noch im Krankenhaus, als ich für "nicht entlassungsfähig" erklärt wurde und dann zuhause mit GW ... und jetzt ist das positive Testergebnis quasi "pillepalle". Die Ärzte kosten mich echt Nerven ...

Wegen meines Ausschlags würde er mir einen Hautarzt vorbeischicken. Ok.
Zwischendrin gab's dann auch endlich mal das am Vortag ausgefallene CTG. Da die Zwerge die Nacht über extrem aktiv gewesen waren, hielten die seit dem Morgen Siesta und das CTG funktionierte wunderbar. Alles war in Ordnung mit den Kleinen.

Nachmittags beehrte mich dann tatsächlich ein Hautarzt, der sich meinen Ausschlag genau ansah und neben meinem Bett meditierte (zumindest wirkte er so auf mich). Eine typische Schwangerschaftsnebenwirkung wäre das nicht, meinte er. Eine allergische Reaktion sei wahrscheinlicher. Mein Nahrungsmittel- und Medikamentenkonsum wurde durchleuchtet. Das einzig Neue wäre das Antibiotikum, das ich nach der ersten Lungenreife in Tablettenform mit nach Hause bekommen hatte. Welches das aber war, ließ sich nicht herausfinden - meine Medikationsliste war nämlich "nicht auffindbar". Toll. Ein Ergebnis irgendeiner Art bekam ich in Punkto Ausschlag und Juckreiz nicht. Laut Entlassungsbericht konnte das "dermatologische Konsil" nichts feststellen ... Da der Juckreiz nicht schlimmer und der Ausschlag eher besser wurde, sah ich aber auch keinen Anlass, weiter nachzubohren.

Abends gab's die zweite Lungenreifespritze, woraufhin die Zwerge die Nacht über sehr ruhig waren.

Bei der Visite am nächsten Morgen verkündete der Oberarzt, dass ich nach einer abschließenden Gebärmutterhalsmessung, einem weiteren Abstrich und einem CTG gehen könne. Wow! Ich hatte ja mit allem möglichen gerechnet, aber nicht damit. Vorallem nicht damit, dass die Gebärmutterhalsmessung schon um 10 Uhr sein würde. Ein eher wenig sensibler Arzt machte dann auch "kurzen Prozess", nahm einen Abstrich (aua! Rüpel!) und maß 12 mm. Wunderbar, was will ich mehr?
Anschließend gab's noch ein CTG, das ebenfalls wieder sehr gut geklappt hatte und noch vor 12 Uhr hatte ich schon meinen Entlassungsbericht erhalten (zwar mit falschem Datum für die Lungenreife, das der Doc dann handschriftlich korrigierte, aber was bin ich auch so kleinlich?).

Wunder über Wunder. Ich glaube, mein Bett wurde dringend benötigt. Die Schwestern fragten mehrfach, wann ich denn abgeholt würde, so dass ich mir dann nachmittags ein Taxi bestellte. GW hätte mich erst abends holen können. So schnell geht's von "nicht entlassungsfähig" bis hin zum Beinahe-Rauswurf. ;-)



Freitag, 30. März 2012
2012 im März: 26. SSW, 25+0
... und siehe da: schon ist die erste Woche des 7. Monats vorbei! Die Zeit rast.

Jetzt muss ich mich doch langsam mal drum kümmern, dass sich der Maler über das Kinderzimmer hermacht. Sollten die Krümel wirklich deutlich früher kommen, weiß ich nicht, wann ich die Zeit finden werde, um mich um derlei Dinge zu kümmern. Aber das nenne ich jetzt mal positiven Stress! :-)



2012 im März: 25. SSW, 24+6
Nachdem ich die erste Nachklinikwoche unbeschadet zuhause überstanden habe, war wieder eine Kontrolle in der Klinik angesagt. Neu vermessen wurden die Zwerge nicht - aber Lage und Versorgung kontrolliert. Alles bestens. Party im Bauch war natürlich auch wieder angesagt.
Der Gebärmutterhals liegt bei konstanten 12 mm, also weiterhin stabil. Na wunderbar - was will ich mehr?

Ich hatte die Ärztin zum Fibronektintest fragen wollen. Leider musste sie zugeben, dass sie diesen nur vom Hörensagen kannte. War also nix mit weiterer Auskunft. Schade. Dabei hätte ich gerne gewusst, wie es sich nun mit dem Fibronektin verhält - ob das tatsächlich bis zur 24. Woche ganz regulär nachweisbar ist, ohne, dass es etwas Negatives bedeuten muss, und mich würde interessieren, wieso der Test überhaupt bei mir durchgeführt wurde, wenn der Hersteller extra angibt, dass er nicht für Frauen mit Cerclage gedacht ist, weil man nicht ausschließen könne, dass das Fibronektin durch medizinische Zervixmanipulationen in die Scheide kommt.

Da das Sterilisationsspray beim Vaginalultraschall diesmal ziemlich gebrannt hat, liegt die Vermutung nahe, dass ich mir Dank des Antibiotikums nun noch einen Pilz eingefangen habe. Da aber ohnehin ein Kontrollabstrich gemacht wurde, erfahre ich das spätestens am Montag, denn ...

... am Montag darf ich bereits wieder zur nächsten Runde Lungenreife antreten. Ich bin etwas unentschlossen, ob ich mit diesem kurzen, zeitlichen Abstand glücklich sein soll. Immerhin werde ich da erst in der 26. Woche sein und anscheinend lässt die Wirkung der Lungenreife ja nach rund zwei Wochen etwas nach. Die Ärztin meinte aber, dass da schon noch "genug Wirkung übrig" bliebe. Aha. Das hoffe ich doch sehr. Normalerweise werden nämlich nur zwei Runden Lungenreife gefahren - in Ausnahmefällen auch mal eine dritte. Bei mehr als zwei Anwendungen ist der postive Effekt wohl nicht mehr unbedingt gegeben.

Diesmal werde ich mich - zur Abwechslung ;0) - mal wieder auf den Rat der Ärzte verlassen und davon ausgehen, dass die schon wissen, was sie tun. Also gibt's eben am Montag wieder Lungenreife. Allerdings bin ich diesmal von Anfang an fest entschlossen, maximal drei Tage bzw. drei Nächte in der Klinik zu verbringen. Es sei denn natürlich, es tauchen neue Fakten auf, die mich von der Sinnhaftigkeit eines längeren Aufenthalts überzeugen.
Ich hätte ja diesmal auch gerne ein Einzelzimmer. Leider kann man die aber nicht im Vorfeld reservieren ... oh man ... ich weiß noch nicht, ob ich mir ein teures Komfortzimmer gönnen möchte (ein solches könnte ich reservieren) - das kostet immerhin deutlich über 100 Euro. Aber nochmal so eine Nacht im Wehenzimmer oder mit einer schwer angeschlagenen Mitpatientin im Doppelzimmer und ich dreh am Rad. Dann hol ich mir die Spritzen noch lieber ambulant ab.

Na, schauen wir mal. Jetzt erst noch ein faules Wochenende zuhause genießen und dann gespannt sein, welche Überraschungen die Klinik diesmal für uns bereit hält! :)

Mir geht's im Übrigen gut. Mein Bauchumfang beträgt nun stolze 108 cm. Ich finde diese Zahl so unglaublich, dass ich schon garnicht mehr schockiert sein kann ...
Die Zwerge treten mich alle Nase lang. Einer liegt mit dem Kopf schon seit Wochen im Becken, der andere liegt seit kurzem ziemlich senkrecht im Bauch mit dem Kopf nach oben und tritt nach unten. Das fühlt sich sooo fies an. Die zwei sind jetzt schon echt frech. :0)
Wehen habe ich nach wie vor zum Glück keine. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob mein Bauch vielleicht nicht doch hart wird. Aber nachdem, was ich gelesen und von den Ärzten gehört habe, würde ich wohl auch das ziemlich sicher merken. Somit ist's vermutlich nur ein "Spannen" des Bauches. Ab und an drückt auch einer der Mitbewohner entweder sein Köpfchen oder vielleicht den Allerwertesten so gegen die Bauchdecke, dass ich etwas unförmig werde. Dann spannt es auch. :)
In den letzten beiden Tagen merke ich wieder mal verstärkt die Bänder. Vermutlich geben die Zwerge wachstumstechnisch gerade wieder Gas.
Etwas häufiger werden die kurzen Phasen der Kurzatmigkeit. Das habe ich beim Gammeln auf dem Sofa, manchmal beim Reden und neulich das erste Mal sogar beim Stehen. Zum Glück hält das aber nie lange an, sonst wäre es echt lästig.

Ansonsten aber: alles paletti! :-)