2011 im März: 2. IVF-Zyklus
Unseren Februar-Urlaub haben wir noch in vollen Zügen genossen, bevor wir uns wieder dem Thema "Kinderwunsch" widmeten.

Erneut besprach ich mit einer Ärztin des Kinderwunschzentrums, was nun zu tun sei. Erstaunlich ehrlich erklärte mir die 2. Chefärztin, dass die Repromedizin in vielerlei Hinsicht noch in den Kinderschuhen stecke, man viel ausprobiere und bei den Ergebnissen aber nicht immer wüsste, wie die zu interpretieren wären. Zwar war bei mir nun die Ausbeute nicht so hoch gewesen, aber es hat gut ausgesehen: die Eizellen hatte gute Qualität, waren reif. Das Sperma war vorzüglich, die befruchteten Eizellen hatten sich bestens entwickelt. "Nur" haben sie sich eben nicht einnisten wollen.

Ich habe mir dann vor Augen gehalten, dass ein durchschnittliches Paar sechs Zyklen benötigt, um schwanger zu werden. Da Dank meiner Eileiter GWs Sperma ja gar nie bis zu meinen Eizellen kommen konnte, wäre eine Schwangerschaft gleich beim ersten Versuch auch eine Sensation gewesen.

Also gut, dann eben nochmal.


2. IVF-Zyklus März 2011
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Da ich auf die Gonal-Cetrotide-Kombination so zögerlich angesprochen habe, wollten wir nun ein anderes Medikament ausprobieren: Menogon zur Stimulation der Eierstöcke und wieder Cetrotide zur Verhinderung eines vorzeitigen Eisprungs. Menogon gibt es nicht als Fertigspritze oder Pen. Es muss für jede Dosis angemischt werden, man kann hierbei aber eigentlich nichts falsch machen. Unangenehmer war jedoch, dass die Spritzen nicht so fein waren wie die des Gonal-Pens, sprich: es hat öfter mal gut weh getan. Ich hatte im Verlauf des Zyklus auch ein paar blaue Flecken am Bauch bekommen.
Bis auf das andere Medikament war der Ablauf gleich wie beim ersten stimulierten Zyklus.

Siehe da: Ich habe etwas schneller angesprochen, musste also insgesamt nicht so lange (und somit etwas kostenschonender) stimulieren.

Auch die Punktion verlief gleich - allerdings musste auf jeder Seite zweimal gepiekst werden, weil mehr Eibläschen vorhanden waren. Entsprechend tat es auch mehr weh und ich hatte auch zwei, drei Tage danach noch Schmerzen (war aber auszuhalten).
Die Ausbeute jedoch war eher mager: ganze 3 Eizellen wurden punktiert, davon hatte eine auch keine optimale Qualität. Na großartig. Auch, wenn ich nach diesem Zwischenergebnis kaum zu hoffen wagte, war ich nach der Erkenntnis am nächsten Tag dann doch untröstlich: keine Eizelle wurde befruchtet. Es würde keinen Transfer geben. Der ganze Zyklus, der ganze Aufwand, das ganze ausgegebene Geld umsonst. :-(

Wie schon erwähnt: das Leben war per default einfach nicht gerecht ...

Nach diesem desaströsen Ausgang des 2. IVF-Zyklus wurde ich zur Chefsache erklärt. Die Dosierungen, Protokolle und Untersuchungen wurden nurmehr von der 1. und 2. Chefärztin durchgeführt. Auch wurde meine Akte wohl zu einem Repromediziner-Kongress mitgenommen und durch gesprochen. Klingt ja alles nicht schlecht. Aber eine Antwort darauf, wie es sein kann, dass nach vielversprechender Stimulation die Eizellausbeute so miserabel ist und keine Befruchtung stattfindet, gab es leider nicht.

Es wurde daher besprochen, beim nächsten Versuch ein sogenanntes "Langes Protokoll" zu versuchen - nochmals eine andere Medikamentenzusammenstellung.

Am liebsten hätte ich ja sofort im nächsten Zyklus von Neuem begonnen. Aber die Eierstöcke müssen sich nach einer solchen Stimulation erst etwas erholen. Sonst könnte es wohl passieren, dass sie kaum mehr auf eine weitere Stimulation ansprechen oder aber eine heftige Überstimulation wäre die Folge.