2011 im April / Mai: 3. IVF-Zyklus
Zwar hatte ich nach dem letzten Versuch einen Zyklus pausiert, konnte diesen "Pausen-Zyklus" Dank des "Langen Protokolls" aber immerhin für die Depotspritze "Enantone Gyn" nutzen. Enantone enthält ähnlich wie Cetrotide einen Wirkstoff, der einen vorzeitigen Eisprung verhindert. Nur eben als Depot.
Diese Spritze setzte ich mir zur Zyklusmitte (wobei ich darüber keine Notizen mehr habe, bin mir daher beim Zeitpunkt nicht mehr ganz sicher) und bekam etwas verspätet die nächste Regelblutung (normalerweise 14 Tage nach der Spritze, bei mir waren's knapp 20 Tage).


3. IVF-Zyklus April / Mai 2011
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Am 2. Zyklustag begann ich mit dem täglichem Spritzen von Puregon, das, ähnlich wie Gonal, mit Hilfe eines Pens injiziert wird. Die Spritzen sind ebenfalls wie beim Gonal-Pen sehr fein und dadurch so gut wie schmerzlos.

Die Stimulation verlief vielversprechend. Um die 10 Eibläschen waren zu sehen. Fast alle gleich groß und ich musste glücklicherweise wie auch beim vorigen Versuch nicht ewig lang stimulieren.

Der Termin für die Punktion wurde gemacht. Ausgerechnet an diesem Tag hatte GW einen sehr wichtigen Geschäftstermin, der sich so kurzfristig auch nicht absagen ließ ohne echten Schaden anzurichten. GW begleitete mich somit zwar zur Klinik, verschwand aber direkt wieder, nachdem er seinen Part erledigt hatte. Diesmal musste ich die Punktion also alleine überstehen. Und sie war schlimm. Aber so richtig. Ich hatte zwar davor schon darum gebeten, etwas mehr Schmerzmittel zu erhalten (die 2. Punktion war ja schon schmerzhafter als die erste), aber geholfen hat das nichts. Im Gegenteil: als die Ärztin mich nach dem dritten oder vierten Piekser fragte, ob ich nochmal etwas wolle, war ich so verkrampft und benebelt, dass ich garnichts mehr sagen konnte (obwohl ich hätte wollen)! Mein Hirn fühlte sich wesentlich "betäubter" an als die letzten Male, aber mein Körper leider garnicht. Die Tränen sind gelaufen - ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Vor Erschöpfung bin ich danach direkt eingeschlafen.

Immerhin: 7 schöne Eizellen konnten punktiert werden. Das war wenigstens ein angemessener Erfolg!
Als ich mit dem Taxi nach Hause fuhr, war ich wieder zuversichtlich.

Nach dieser Punktion hatte ich ziemliche Schmerzen. Meine Eierstöcke waren regelrecht perforiert und das namen sie wohl auch übel. Ich futterte die nächsten Tage reichlich Paracetamol. Schonmal mit einem jungen, fitten Hund spazieren gewesen, wenn man sich fühlt, als bräuchte man eigentlich einen Rollator? Ich bin gelaufen wie eine alte Frau. Lustig war das nicht.

Das Befruchtungsergebnis am Tag nach der Punktion: 4 befruchtete Eizellen! Das hieß, wir konnten 2 einsetzen und 2 einfrieren! *juhuuuu*
Ich eierte also 2 Tage nach der Punktion zum Transfer, der diesmal ein klein bisschen weh tat. Die Ärztin stellte fest, dass ich eine leichte Überstimulation mit etwas Flüssigkeit im Bauchraum hätte. Noch nicht tragisch, aber ich solle mir trombosehemmende Spritzen geben und drei Tage später nochmals zur Kontrolle kommen.

Gesagt, getan: Die Flüssigkeit war deutlich weniger geworden, der Bauch am Abschwellen. Mir ging's besser und ich musste auch nicht mehr wie eine alte Frau laufen. :-)

Wieder nahm ich brav mein verhasstes Utrogest. Und wieder begann die Warterei.

Leider wurden wir erneut nicht belohnt. Nach einer sehr kurzen zweiten Zyklushälfte bekam ich nach zwei Tagen Schmierblutungen meine Regelblutung.