Montag, 26. März 2012
2012 im März: 24. SSW, 23+5
Wie vereinbart bin ich also bei 23+5 mit gepacktem Köfferchen in der Schwangerenabteilung vorstellig geworden, um mir die Lungenreifespritzen für unseren Nachwuchs abzuholen.

Im Gegensatz zu dem 9-tägigen Klinik-Aufenthalt, den ich vor gut fünf Wochen wegen der Cerclage schon hatte, lief mein Aufenthalt diesmal alles andere als rund und ich bin auch jetzt noch tierisch genervt und noch deutlich verunsicherter, als das zuvor ohnehin schon der Fall war. Doch von Anfang an ...

Tag 1:
Die erste Hiobsbotschaft: Bei dem Abstrich bei 22+4 wurden Bakterien entdeckt, die mit Antibiotika behandelt werden müssen. Wäre ja so weit nicht tragisch. Aber wieso erfahre ich das bitte erst 10 Tage später?! Ich denke, ich bin eine Risikopatientin?! Also bekam ich eine Braunüle (in den Handrücken - super Idee, werte Ärztin ...) und wurde an den Antibiotika-Tropf gehängt. Erste Aussage einer Hebamme dazu: Der Infektionsgrad wäre sehr niedrig. Drei volle Tage Antibiotika würden reichen. Ok.
Dann wurde Blut abgenommen, das nie im Labor ankam, weswegen ich eine Stunde später nochmals angezapft wurde. *toll* Aber ich hatte ja sonst nichts zu tun.

Nachdem ich eine ganze Weile im Untersuchungsraum verbracht hatte, wurde ich in "mein" erstes Zimmer gebracht. Da die Station quasi ausgebucht war, landete ich im ... Wehenzimmer! Ich dachte, ich werd nicht wieder. Der Frau neben mir ging's augenscheinlich noch ganz gut. Die schräg gegenüber stöhnte entweder, wenn sie denn gerade wach war, oder schnarchte, kaum, dass sie schlief. Super. Ich freute mich schon auf die Nacht.
Zwischendrin als "Ablenkung" gab's dann die erste Lungenreifespritze.

Abends ging's bei der Frau neben mir mit Wehen richtig los. Sie wurde gegen 21 Uhr in den Kreißsaal gebracht. Ok, das erhöhte schonmal die Chancen auf eine ruhigere Nacht. Denkste. Die Frau schräg gegenüber legte dann richtig los. Alle 10 Minuten stöhnen, jammern etc. Leider ging aber ihr Muttermund nicht auf, so dass es erst nachts gegen 2 Uhr Anlass gab, sie in den Kreißsaal zu bringen. Davor hatte ich die Schwester schon um Ohropax gebeten. Was freute ich mich - endlich schlafen! Als die arme Frau jedoch in den Kreißsaal gefahren wurde, wurde direkt mein Bett recht unsanft angerempelt, so dass ich trotz Ohropax wieder wach war. *nerv*
Keine halbe Stunde später wurde dann auch schon die nächste Patientin gebracht. Blasensprung. Bis die sich eingerichtet hatte, ihr alles gezeigt wurde und das Licht wieder ausging, war's dann auch schon kurz vor 3 und um 4 setzten bei ihr die Wehen ein. Ich war schon kurz davor, auszuziehen.

Tag 2:
Um 7 wurde die Patientin in den Kreißsaal abtransportiert und der Klinikalltag startete. Blutdruckmessen, Frühstück etc. Grandios.
Nachmittags, nach der zweiten Lungenreifespritze, durfte ich dann in ein 2er-Zimmer umziehen. *juhuuu* Tja, nur dass es der Patientin dort dank Schwangerschaftsvergiftung, unterversorgtem Kind etc. alles andere als gut ging und alle Nase lang Ärzte, Schwestern oder Hebammen das Zimmer belagerten.

Gegen Abend schaute überraschend der Oberarzt herein und meinte, er wolle am nächsten Tag noch einen sog. Fibronektintest mit mir machen, der anzeigen würde, wie es um das Frühgeburtsrisiko in den kommenden zwei Wochen bei mir stehen würde und dann dürfte ich nach Hause. Auf meine Frage, was denn wäre, falls der Test kein gutes Ergebnis liefern sollte, meinte er, dass die Klinik ja nicht aus der Welt wäre und ich eben weiterhin engmaschig überwacht werden müsse. Na gut, damit würde ich leben können.

Auf Dauer nicht leben können würde ich mit diesem nicht vorhandenen Schlaf: aufgrund des kritischen Zustands meiner Zimmernachbarin war einfach wieder nichts mit Schlaf.

Tag 3:
Nachdem diese Frau dann morgens in den Kreißsaal kam und ich das Zimmer einen halben Tag für mich hatte, konnte ich wenigstens ein klein wenig Schlaf nachholen.

Nachmittags wurde dann der sog. Fibronektinabstrich gemacht und anschließend noch ein ausführlicher Ultraschall.
Große Freude: den Zwergen ging's wieder hervorragend! Mit knapp 651 und 657 Gramm sind sie nach wie vor quasi gleichauf, quietschfidel und es ist noch immer alles dran, was dran sein soll.
Mein Gebärmutterhals wurde mit 12 mm vermessen - ein Wert wie auch in den letzten fünf Wochen. Also stabil.

Zwischen Tür und Angel hatte mir dann eine Ärztin noch verkündet, dass der Fibronektinabstrich positiv wäre und bei der nächsten Visite mit mir besprochen würde, was das bedeutet. Aha. Ich fragte mich, was die mir groß Neues erzählen würden ... aber gut, eine Nacht war ich ohnehin noch in der Klinik. Ich würde es schon erfahren ...

Meine Hoffnung, das Zimmer die letzte Nacht für mich alleine zu haben, wurde zunichte gemacht, als eine neue Patientin einzog. Die war so weit fit - es stand "nur" eine Fruchtwasserpunktion an, weil sie wohl reichlich viel Fruchtwasser hatte. Bevor ich mich jedenfalls auf eine Nacht mit endlich mal etwas mehr Schlaf freuen konnte, kam der erste "Tiefschlag". Im Gespräch mit einer Schwester oder Ärztin (weiß ich schon garnicht mehr genau ...) meinte diese, dass ich eher nicht am nächsten Tag gehen könnte, weil ich nicht drei sondern fünf Tage lang Antibiotika nehmen müsste. Aha. Dass nach drei Tagen Antibiotika-Tropf ohnehin nur noch zwei Tage Tabletten folgen sollten, die ich ja auch problemlos zuhause nehmen könnte, war aus deren Sicht kein Argument. *grummel* Ich hoffte auf den nächsten Tag ...

Tag 3:
Mit der morgendlichen Visite begann das große Desaster: Ich erklärte, ich würde gehen wollen, woraufhin die Ärztin widersprach. Mein Gebärmutterhals hätte sich verkürzt und noch wäre ja eine leichte bakterielle Infektion vorhanden. Mein Argument, dass die Infektion ja behandelt würde und dass mein Gebärmutterhals seit Wochen von meinem FA auf 11 bis 13 mm gemessen wird, wenn ich im Gynstuhl liege und nur die Messung in der Woche davor in der Klinik 15 bis 16 mm betrug und in meinen Augen ein einmaliger Ausreißer nach oben wäre, wurde überhaupt nicht beachtet (man könnte auch sagen, nicht ernst genommen). Entschuldigung - wenn jedesmal jemand anderers misst, ist es nicht verwunderlich, wenn auch jedesmal etwas anderes herauskommt. Mein FA misst einmal mit und einmal ohne "Druck" und nimmt einen Mittelwert an. Die Ärztin in der Klinik hatte gänzlich ohne Druck gemessen. Für mich ist damit klar, dass sie einen höheren Wert angibt. Aber ich bin ja nur Laie, ich kann das ja nicht beurteilen. Es geht auch nur um mich ...
Das nächste Argument der Ärztin war dann natürlich der Fibronektintest. Mit negativem Ergebnis könnten wir wohl mit 99%iger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass in den kommenden zwei Wochen nichts passiert. Nun bedeutet ein positives Ergebnis im Umkehrschluss aber nicht zwangsläufig, dass in den kommenden zwei Wochen etwas passieren muss.
Wohl aber zeigt das ein stark erhöhtes Frühgeburtsrisiko in den kommenden 14 Tagen an. Habe ich verstanden. Tja, "dumm" nur, dass ich zwischenzeitlich etwas gegoogelt hatte und somit direkt beim Hersteller die Information fand, dass man den Test idealerweise nicht vor der 24. SSW vornimmt, da bis zu diesem Zeitpunkt Fibronektin so oder so nachgewiesen werden kann und oftmals das "ganz normale Plazentawachstum" anzeigt. Evtl. wurde der Test also schlichtweg in der "Grauzonenzeit" zwischen "normaler Nachweisbarkeit" und "unnormaler Nachweisbarkeit" gemacht, sprich: zu früh? Wie auch immer: der Hersteller gibt auch an (wenn ich es denn richtig verstanden habe), dass die Aussagefähigkeit des Tests bei "symptomatischen" Frauen höher ist als bei Frauen ohne Symptome. Und ich habe bisher ja wieder Wehen noch sonstiges.
Auf meine Frage hin, was denn mit mir angestellt würde, wenn ich in der Klinik bliebe, kam das, was ich befürchtet hatte: nichts. Ich würde beobachtet werden. Falls etwas "passieren würde", wären eben sofort die Ärzte zur Stelle.
Ja super. Und da wundern die sich ernsthaft, dass ich das so nicht akzeptieren mag?!
Als ich meinen Standpunkt erläutert hatte, dass ich trotzdem gehen wolle, weil ich "keinen Mehrwert für mich" sehen könne, wurde extra noch die Oberärztin geholt, um mich umzustimmen.
Aus Sicht der Mediziner verstehe ich ja, dass sie mich dortbehalten wollen: bei einer Risikopatientin wird ein nochmals höheres Risiko festgestellt als bislang angenommen. Aber hey - ich bin auch noch Mensch und nicht nur Gebärmaschine! Die Mediziner können mir ja eben überhaupt nichts Konkretes sagen. Weder, dass alles gut geht, noch, dass und wann etwas passiert. Und trotzdem soll ich dann nicht rein gefühlsmäßig entscheiden dürfen nachdem, was ich für mich für besser halte?! Die Oberärztin besaß in meinen Augen dann sogar die Frechheit zu sagen, ich solle doch mal auf die Neostation zu den ganz Kleinen gehen und mir die ansehen. Hallo?! Auf meine Gegenfrage, ob das etwa alles Frühchen von Müttern wären, die entgegen dem ärztlichen Rat nach Hause gingen, verneinte sie natürlich und meinte, dass sie mir auch nicht garantieren könne, dass nichts passiert, wenn ich in der Klinik bleibe. Ach was.
Das Ende vom Lied war dann, dass ich weiterhin auf meine Entlassung bestanden habe, diese schriftlich unterzeichnen musste ("gegen den ausdrücklichen ärztlichen Rat") und dann - Achtung - gegen 17 Uhr (!) gehen konnte!

Verständnis konnten mir immerhin die Hebammen entgegen bringen, die zwar auch bestätigt haben, dass meine Situation "kritisch" wäre, es aber keinen Wert hätte, in der Klinik zu bleiben, wenn mir dort die Decke auf den Kopf fällt und womöglich ja wochenlang alles weiterhin stabil bliebe.

Es ist ja wirklich nicht so, dass ich mir keine Gedanken oder Sorgen machen würde - im Gegenteil. Ich bin todunglücklich mit dem aktuellen Verlauf und stelle mir ganz oft diese unbeantwortbare "Warum"-Frage. Ich frage mich, was der beste Weg ist, was ich anders machen kann, was richtig ist. Aber ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es sich zumindest "richtiger" anfühlt, zuhause zu sein und alles weiterhin zu handhaben wie in den letzten Wochen, als in der Klinik zu liegen und mich über zig Dinge zu ärgern, die einfach nicht "meinem Leben" entsprechen (Visiten ohne neue Infos, unmögliche Weck- und Essenszeiten, unbequeme Betten, mangelnde Privatsphäre, weniger schöne Schwangerschaftsverläufe anderer Patientinnen etc.).

Sollte ich Wehen spüren oder einen Blasensprung oder irgendetwas in der Art werde ich natürlich schnellstmöglich wieder in die Klinik fahren - garkeine Frage. Aber bis es so weit ist, geht's mir zuhause definitiv besser. Leider stehe ich mit dieser Einstellung relativ alleine dar bzw. bekomme ausgerechnet von der diesbezüglich wichtigsten Person, nämlich GW, keine echte Unterstützung. Er ist der Ansicht, ich solle in der Klinik bleiben, um das Risiko zu minimieren, dass etwas passiert (dabei ist das ja garnicht möglich!). Herzlichen Dank. Entsprechend schief hing hier am Wochenende der Haussegen. Zwar hat er nun akzeptiert, dass ich da meinen Kopf durchsetzen werde, aber leichter macht es mir das auch nicht - mit etwas mehr Verständnis wäre mir weitaus mehr geholfen. Ich würde da gerne ein "Wir schaffen das" hören und kein "Du handelst leichtsinnig und gehst unnötige Risiken ein". Aber vielleicht ist das von einem Mann auch einfach zu viel verlangt in dieser Situation ... *seufz*

Das weitere Vorgehen sieht jetzt im Moment jedenfalls so aus: bei 24+6 bin ich wieder zur Kontrolle in der Klinik. Es wird ein Abstrich gemacht und ein Ultraschall zur Kontrolle des Gebärmutterhalses. Für die 26. Woche wird dann außerdem ein Termin zur nächsten Lungenreife ausgemacht, wozu ich dann wieder stationär aufgenommen werde. Oh man, da kommt jetzt schon Freude auf ... Aber ich bin jetzt schon entschlossen, nach drei Tagen wieder zu gehen, sollte bis dahin nicht etwas völlig Unvorhergesehenes passieren. ;-)

Und mit den beiden Krümeln habe ich heute morgen besprochen, dass sie noch 10 Wochen im Bauch bleiben. Ich hoffe, sie folgen einigermaßen. :-)



Dienstag, 13. März 2012
2012 im März: 22. SSW, 22+4
Sooo ... diese Woche war ich zur Abwechslung für die Kontrolluntersuchung bei 22+3 mal nicht beim Frauenarzt sondern in der Klinik. Aktueller Status: Die "Krümel" wiegen nun errechnete 531 und 538 Gramm, sind wie gewohnt putzmunter und bieten keinerlei Grund zur Sorge. *puh*
Mein Gebärmutterhals ist nach wie vor stabil, der Trichter ist ebenfalls nach wie vor vorhanden. Auch in der Klinik hätten sie diesbezüglich nicht mit einer Verbesserung gerechnet. Nun ja ...

Auf den aktuell aufgrund der "Schonungsproblematik" öfter mal schief hängenden Haussegen angesprochen, meinte die sehr nette Ärztin, dass es natürlich kein Handbuch gäbe, mit dem sie mir exakt empfehlen könnten, was ich tun darf und was nicht, aber zumindest hätte ich bislang wohl nichts falsch gemacht. Mehr solle ich aber keineswegs machen (mehr von nichts ist doch noch immer nichts?), da "nach unten hin kein Spielraum" wäre. Sprichwörtlich. *seufz*
Und da die Krümel ja nicht gerade schrumpfen, wird der Gebärmutterhals künftig zwangsläufig immer mehr belastet werden. Wobei die Cerclage das aushalten wird. Nur falls Wehen dazu kämen, würde das - zumindest im Moment noch - böse enden.

Das weitere Vorgehen sieht nun so aus: Nächste Woche bei 23+5 bekomme ich die erste von zwei Lungenreifespritzen und werde zudem stationär aufgenommen. Das wiederum hat nichts mit den Reifespritzen zu tun sondern damit, dass dann die "kritische Phase" beginnt, in der die Krümel lebensfähig werden und ich dann einfach genau überwacht werden soll.
Einerseits leuchtet mir das ein - andererseits weiß ich jetzt schon, dass ich mich nicht beliebt machen werde, wenn der Aufenthalt so läuft wie beim letzten Mal: wieso fünfmal täglich Blutdruck messen aber nur einmal pro Tag an den Wehenschreiber? Ne Leute - das muss schon anders werden, um mich zu überzeugen. Auch mit den prophylaktischen Wehenhemmern werde ich eher nicht mehr einverstanden sein, solange ich denn keine Wehen habe.
Und die Aussicht, mindestens (!) eine Woche in der Klinik zu sein, stimmt mich jetzt auch nicht gerade fröhlich. Mag sein, dass ich mich da noch weniger bewege als zuhause, aber besser fühlen werde ich mich da eher nicht.

Naja, vorerst freue ich mich drüber, dass die Zwuckels so gut gedeihen und sich auch immer öfter bemerkbar machen. Mit der 24. Woche haben wir den ersten Meilenstein ja auch bald geschafft und dann werden wir den zweiten Meilenstein in der 28. Woche anpeilen und diesen auch noch meistern. Und dann ... sehen wir weiter. :-)



Freitag, 2. März 2012
2012 im März: 22. SSW, 21+0
... und schon wieder beginnt eine neue Schwangerschaftswoche. Viel Neues gibt's nicht zu berichten - wie auch? Ich komme ja nicht mehr aus dem Haus sondern lümmle nur noch herum. Erstaunlich, dass die Zeit trotzdem irgendwie vergeht. ;-)

Immerhin war diese Woche der Maler da, der uns in den nächsten Tagen ein Angebot zur Anhübschung des künftigen Kinderzimmers abgeben wird. Ich hätte ja gerne an einer Wand eine schöne Tapete und würde den Rest nur streichen lassen. Problem ist nur der Strukturputz, der an der betreffenden Wand erst neu geglättet werden müsste, bevor da tapeziert werden kann. Mal schauen, was das kosten wird.

Mit unserem künftigen Vehikel sind wir auch einen Schritt weiter: vermutlich nächste Woche werden wir stolze (hoffentlich) Besitzer eines Nissan Muranos. Gefallen haben mir die Dinger schon immer, sind zwar etwas unübersichtlich, aber schlimmer als mein aktuelles Gefährt, das ich ungelogen heiß und innig liebe, können die garnicht sein. Tjaja, es heißt in der nächsten Zeit nun noch einen Käufer für mein Schätzlein finden. *großerseufzer* Habe ja 0 Erfahrung im Autoverkauf - ich bin eher der Käufertyp. ;-)

Ansonsten kann ich berichten, dass mein Bauch nach wie vor jeden Tag zu wachsen scheint und das Schlafen bereits keine echte Erholung mehr ist. Ich wache meist spätestens gegen 5 Uhr auf, wälze mich dann hin und her und schlafe mit etwas Glück gegen 8 nochmal für ein Stündchen ein. Oft wache ich aber auch schon gegen 2 oder 3 Uhr auf. Warum? Keine Ahnung ... wüsste ich auch gerne.
Auf dem Bauch schlafen klappt schon länger nicht mehr, auf dem Rücken wird langsam auch unbequem, obwohl ich hier noch nicht definieren könnte, warum das so ist. Seitenschläfer bin ich eigentlich auch nicht, versuche mich jetzt aber gezwungenermaßen damit zu arrangieren. Wo packt man seine Arme hin, wenn man auf der Seite schläft? Ist mir ein Rätsel ... irgendeiner schläft immer ein. :-)

In meinem Bauch selbst zwickt's und zwackt's ab und zu mal, wo ich mir dann sicher bin, dass das einer von den kleinen Untermietern war. So wirklich häufig merke ich das bislang allerdings nicht. Ab und an und je nach Bewegung von mir zieht's auch mal mehr oder weniger stark. Ob das ok ist? Ach, ich könnt ja zehn mal täglich beim Doc vorbeischauen und ihn fragen. Aber bald ist ja wieder Dienstag und ich weiß wieder mehr. :-)

So viel für heute. Ich starte nun ins Wochenende, indem ich das tue, was ich auch an allen anderen Tagen dieser Woche getan habe: nichts bzw. ich faulenze etwas und surfe im Netz herum. :-)



Dienstag, 28. Februar 2012
2012 im Februar: 21. SSW, 20+4
Nachdem ich nun seit einer Woche zuhause herum lümmle und davor ja schon eine Woche im Krankenhaus alles andere als aktiv war, durfte ich heute endlich mal wieder aus dem Haus gehen: es war der Termin für den lang ersehnten, 2. großen Ultraschall angesagt!

Grundsätzlich teilt mein Frauenarzt die Einschätzung der Klinikärzte, dass die aktuelle Situation stabil ist, wir uns aber trotzdem auf eher frühe Frühchen einstellen dürfen. *seufz*
So ganz will's mir ja nicht einleuchten: Was morgen ist, will kein Mediziner verraten, aber was in drei Monaten ist, wissen sie. Find ich ja nicht sehr logisch ...
Am Gebärmutterhals hat er eine Länge von 10 bis 13 mm gemessen, womit er ganz zufrieden war. Bei der Tastuntersuchung konnte er auch keinen Druck auf den Muttermund feststellen. Auch gut.

Und wie bislang zum Glück immer: an den beiden Zwuckels ist alles dran: wir durften die Füßchen mit den Zehen, die Händchen mit den Fingern, die Gesichter mit Kinn, Mund, Nase und Augen bewundern und natürlich wurden die inneren Organe und die Versorgungsleistung der Blutgefäße gecheckt. Alles paletti!
Die beiden sind jetzt zwischen 23 und 25 cm lang und wiegen ca. 380 und 390 gr. Sie sind also ziemlich gleichauf und zeitgerecht entwickelt. Das beruhigt doch schon mal ungemein.

Und ganz wichtig: es sind ...


...


...


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zwei Jungs! :-))))



Sonntag, 26. Februar 2012
2012 im Februar: 21. SSW, 20+2
Nun bin ich seit rund 5 Tagen wieder zuhause und denke, dass es mir ganz gut geht. "Denken" deswegen, weil ich ja keine Ahnung habe, was mein Gebärmutterhals so treibt, ob sich der Trichter vielleicht vergrößert hat oder nicht, sprich: ich habe eigentlich keine Ahnung. Beim Aufstehen merke ich nach wie vor ein recht starkes Ziehen, das dem Ziehen der Mutterbänder, welches ich die ersten Wochen über immer wieder verspürt habe, sehr ähnlich ist. Gehe ich dann ein paar Schritte, ist's weg und ich fühle mich eigentlich recht gut. Trotzdem verbringe ich den Tag fast ausschließlich in meinem Relaxsessel mit hochgelegten Beinen und zurückgeklappter Lehne und tue mehr oder weniger garnichts. *seufz*
Spaß ist wirklich anders. Ich weiß nicht, ob ich während der Schwangerschaft mal wieder ins Kino darf, Essen gehen, vielleicht mal eine halbe Stunde mit dem Hund raus, Freunde besuchen etc.

Der Doc meinte zwar, einmal um den Block müsse schon allein aus dem Grund drin sein, dass ich mich noch wie ein Mensch fühlen könne, aber zumindest will ich davor den nächsten Termin beim Doc abwarten. Der ist immerhin übermorgen und ich drücke meine Daumen so fest es nur geht! :-)

Tja, da habe ich mir vor zwei Wochen noch Gedanken gemacht, ob irgendwelche Öle wohl tatsächlich gegen Schwangerschaftsstreifen helfen können und jetzt geht's nur noch darum, wenigstens die 28. Woche zu erreichen. Oh man ...

Aber: den Krümeln geht's nach wie vor gut. In meinem Bauch ist Halligalli und wo ich mir im Krankenhaus nicht so sicher war, bin ich mittlerweile doch seeehr sicher: ich spüre unseren Nachwuchs! *freu* Ich würde es nicht als "Flattern" beschreiben, wie man öfter im Netz lesen kann. Meine Definition wäre eher ein ganz sanftes Berühren mit der Fingerspitze auf der Bauchdecke. Nur eben von innen. ;) Das hatte ich in den letzten Tagen immer wieder mal.
Und außerdem explodiert mein Bauch so vor sich hin, dass ich garnicht weiß, wohin das noch führen soll, wenn ich noch wenigstens 8, besser natürlich noch 12 oder mehr Wochen schwanger sein sollte.

Wie auch immer: ich lümmel weiter vor mich hin, hoffe auf das Beste und bin gespannt, was der Doc am Di. sagt. Mein großer Wunsch wäre ja, dass er eine deutliche Verkleinerung des Trichters feststellt und uns endlich eindeutig sagen kann, welche Junge-Mädchen-Kombi wir bekommen. Im Krankenhaus haben's die zwei Wackels nämlich wieder spannend gemacht. Da war das Fazit des Docs, dass er für keinen der beiden die Hand für das Geschlecht ins Feuer legen würde. Suuuuper.
Spannend wird es aber auf jeden Fall: es ist immerhin das zweite große Screening. Zu sehen wird es also jede Menge geben. :)

Ich werde wieder berichten!



2012 im Februar: 20. SSW
Am nächsten Morgen, also bei 19+0, habe ich von der OP eigentlich schon nichts mehr gemerkt. Außer vielleicht ein etwas stärkeres Ziehen als vor dem Krankenhausaufenthalt. Laut Doc wäre das aber normal. Ich hatte keine Blutungen, keine Krämpfe, keine Wehen, kein Nix. Soweit alles ok. Diesen Tag solle ich mich noch schonen und dann dürfte ich meine Mobilität langsam etwas erweitern. *juhuuu*

Ich ließ mich dann also fleißig besuchen und hütete erstmal noch das Bett.

Ab Samstag durfte ich dann das Frühstücksbuffet besuchen. *jubel* Und endlich lernte ich die Station kennen, auf der sich seit fast einer Woche lag. Wie bescheiden man doch werden kann, dass man sich sogar darüber freut, sich selbst etwas zu Trinken holen zu dürfen!

Grundsätzlich lautete die Order: schonen, schonen, schonen. Möglichst liegen. Ab und zu Herumlaufen auf der Station wäre ok. Immerhin.

Bis Mo. gab es erstmal nichts Neues. Bei 19+3 wurde ich endlich via Ultraschall untersucht. Ergebnis: die Cerclage ist stabil. Die Länge des Gebärmutterhalses wurde leider nur um 2 mm auf 1 cm gesteigert. Das ist laut Doc zwar nicht tragisch, aber ein paar Milimeter mehr hätte er doch ganz gerne genommen. Ein sog. "Trichter" war auch noch zu erkennen. Ein Indiz für die (zu hohe) Belastung. Dass der mit der OP von heute auf morgen verschwindet, war aber wohl nicht unbedingt zu erwarten. Evtl. kommt das noch, wenn ich mich angemessen schone.
Das Wichtigste jedenfalls: am nächsten Tag dürfte ich nach Hause! *superfreu*

Bei 19+4 gab's dann noch ein ausführliches Gespräch mit dem Doc - hauptsächlich für GW. Mir war wichtig, dass er hört, dass ich nicht den ganzen Tag im Bett liegen muss. Bereits das Zurücklegen des Oberkörpers würde den Gebärmutterhals entlasten, so dass ein Arbeiten am Notebook durchaus weiterhin erlaubt wäre. *puh*
Allerdings solle ich auch Stress in jeglicher Hinsicht reduzieren. Gestresste, werdende Mamis haben wohl ein höheres Risiko für Frühgeburten.

Unser Plan sieht jetzt mehrere Etappenziele vor: Erreichen der 24., 28. und dann der 32. Woche vor. Alles danach ist prima. Alles vor der 32. Woche ... nun ja. Nicht optimal, kann aber auch klappen. So oder so haben wir uns für die Uniklinik Tübingen entschieden. Die gilt wohl als führend unter den Stationen für frühe Frühchen. Und dass es Frühchen werden scheint so gut wie sicher, wenn auch die Meinungen der Ärzte auseinandergehen, welche Woche für uns realistisch ist. Ich frage mich aber ohnehin, wie man das jetzt schon einschätzen will.

Wie auch immer: die Ärzte sind erstmal optimistisch. Wir hätten jetzt eine "stabile" Schwangerschaft. Trotzdem lautet "Schonung" das oberste Gebot. Keine Hausarbeit, keine Hundespaziergänge, viel Liegen. Ab und an durch's Haus marschieren ist ok.

Am Dienstag, bei 19+4, wurde ich entlassen. Ich habe direkt beim Anziehen meiner ersten und bisher einzigen Umstandshose gemerkt, dass mein Bauch sich im Krankenhaus sehr wohl gefühlt hat. Hui ... ist der gewachsen! Ich sehe meine Füße nicht mehr!



2012 im Februar: 19. SSW, 18+6
Nach einer weiteren, nicht so gut durchschlafenen Nacht, erfuhr ich direkt morgens, dass ich die Zweite auf dem OP-Plan wäre. Fein - immerhin nicht lange Warten.
Kurz nach 9 wurde ich dann auch schon mitsamt meinem Bett abgeholt, nachdem ich mir das schicke OP-Hemdchen übergeworfen hatte. Bei aller Hektik, die die sonst sehr freundlichen und bemühten Schwestern und Hebammen verbreiteten, musste ich dann direkt vor dem OP nochmal gute 20 Minuten warten. Aber ich hatte ja nichts anderes vor, außer von meinem Bett auf den fahrbaren OP-Tisch umzusteigen. Dafür reichen 20 Minuten dann doch gerade so ...
Es war immer jemand da, der sich mit mir unterhielt. Das Team insgesamt war wirklich bemüht. Dann wurde nochmals ein letzter Check gemacht: bin ich auch, wer die glauben, dass ich bin, was soll gemacht werden, habe ich irgendwelche Allergien etc.
Endlich ging's hinein in den sehr futuristisch anmutenden OP. Mein erster Gedanke war: So eine Beleuchtung will ich zuhause auch haben! Die Decke war praktisch eine einzige hinterleuchtete Fläche. Sehr schick. Dazu dann vier von diesen OP typischen, variabel einstellbaren Leucht-Dingern ... wie auch immer die heißen. Viele Gerätschaften und noch mehr Personal.
Ich sollte mich aufsetzen. Der Chefanästhesist hat sich vorgestellt und nochmal erläutert, wie die Rückenmarksanästhesie vonstatten gehen würde. Gut, verstanden. Kann's endlich losgehen? Mir dauerte das alles schrecklich lang, eine Vollnarkose wäre mir lieber gewesen ... Aber ich bin ja pflegeleicht. Also brav "ja" gesagt und der Dinge geharrt, die da kommen sollten. Zuerst wurde mein Rücken dreimal desinfiziert - jeweils mit ein, zwei Minuten Wartezeit dazwischen. Dann musste ich mit rundem Rücken dasitzen. Meine Wirbel wurden abgetastet und ein winzig kleiner Piekser angekündigt. Der war dann auch wirklich nicht wild und ich spürte direkt, wie meine Haut um die gepiekste Stelle taub wurde. Dann kam die wohl größere Nadel, die mir wohlweißlich nicht gezeigt wurde. Schmerz spürte ich keinen, nur zweimal einen unangenehmen Druck, der bis in die Schenkel ausstrahlte. Dann war's erledigt, ich durfte mich wieder hinlegen. Meine Beine wurden wie angekündigt warm und es fühlte sich an, als würde mir vom Bauchnabel abwärts alles einschlafen. Fies! Alles hat gekitzelt und gekribbelt. Meine Beine, die ich nach wie vor bewegen konnte, wurden dann wie bei einem Gynäkologenstuhl "hochgeschnallt" und da lag ich nun. Der Anästhesist testete mit Eiswasser die Wirkung der Narkose: unterhalb der Brüste spürte ich, dass das Wasser "sau kalt" war, in Bauchnabelhöhe war es nur noch mehr "neutral nass" und darunter spürte ich zwar, dass etwas meine Haut berührte, konnte aber garnicht mehr einschätzen, was das war.
Dann stellt sich der Chefchirurg vor und erklärte, er würde mich jetzt desinfizieren. Hätte ich gekonnt, wäre ich vom OP-Tisch gehopst, weil es überall, wo er mich mit seinen Instrumenten oberflächlich berührte, schrecklich gekitzelt hat.
Zwischenzeitlich konnte ich zwar die Füße noch etwas bewegen, die Zehen aber nicht mehr. *argh* Ein total komisches Gefühl ist das.
Dann bekam ich anscheinend noch einen Blasenkatheter, wie man mir mitteilte - davon habe ich schon mal überhaupt nichts gemerkt. Und dann ging's los. Ich merkte ein Ruckeln, ein Drücken, aber keinerlei Schmerz. Der Chirurg erklärte mir, dass er jetzt das Band einsetzen würde. Kurz danach informierte er mich, dass er nun nur noch mit fünf Stichen den Muttermund verschließen würde. Nach insgesamt rund 10 min war es das dann auch schon gewesen. Wir würden in der 37. Woche anstoßen, meinte er. Das ist doch mal ein Wort!

Ich wurde abgeschnallt, bekam mein schickes Krankenhaushöschen angezogen, wurde aus dem OP gefahren und in mein angestammtes Bett verfrachtet und kam sehr zu meiner Verwunderung dann noch für rund 15 Minuten in den Aufwachraum.
Die ganze Zeit über kitzelten und kribbelten weiterhin meine Beine und Füße. Bewegen klappte schon wieder ganz respektabel. Nur die Zehen wollten noch nicht.
Schließlich ging's dann wieder mitsamt Bett zurück ins Zimmer, wo ich erstmal ein Schläfchen hielt. Danach konnte ich zwar erfreulicherweise auch wieder mit den Zehen wackeln, merkte aber auch, dass die OP eben doch eine OP war - es tat weh. Und wie! Unabhängig wie ich mich drehte und wendete. Schließlich bat ich um "irgendetwas" gegen die Schmerzen und bekam dann intravenös Paracetamol. Gegen den Schmerz bewirkte das erstmal garnichts, dafür wurde mir eine Minute lang übel. War zum Glück aber nur vorübergehend.
Nach einer weiteren Stunde bekam ich noch eine Ibuprofen, die dann wohl in Kombination mit dem Paracetamol endlich eine spürbare Erleichterung brachte. Ab da ging's dann auch steil bergauf. Am Abend merkte ich schon kaum mehr etwas.

Die Schwestern und Hebammen lobten mich alle sehr, weil ich die OP ohne vorhergehende Beruhigungs- oder Schmerzmittel überstanden hätte. Ha! Mir hat ja keiner was angeboten. Auf die Idee wäre ich garnicht gekommen ...