2012 im April: 29. SSW, 28+5
Nur zwei Tage nach der letzten Kontrolle hatte ich nochmal einen ausführlicheren Termin bei meinem Doc.
Der Gebärmutterhals ist weiterhin stabil bei 8 bis 9 mm. Und die Zwerge machen sich prächtig! Beide liegen wieder ziemlich gleichauf und wiegen nun um die 1.300 Gramm! Das ist doch mal eine Hausnummer! Die Versorgung von Plazenta und Nabelschnur war auch wieder bestens! Ich hatte direkt den Eindruck, dass der Doc mit diesem guten Ergebnis garnicht gerechnet hatte. Er war sehr zufrieden!
Nun bin ich wieder zuversichtlich, dass wir es noch ein Weilchen zu dritt aushalten werden! :-)
eshatgeklappt am 27. April 12
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2012 im April: 29. SSW, 28+3
Bei 28+3 hatte ich einen kurzen Kontrollbesuch bei meinem Frauenarzt. Er sieht es zwar bestätigt, dass sich mein Gebärmutterhals auf unter 1 cm verkürzt hat, aber immerhin ist dieser Stand nun auch seit zwei Wochen stabil. Wie es zu der Verkürzung kam, ist natürlich wieder eine Frage, auf die es keine Antwort gibt. Es könnten die Keime gewesen sein, die zu Beginn meines letzten Klinikaufenthalts gefunden wurden oder ich hatte vielleicht doch Wehen, die sich derart ausgewirkt haben. Who knows?
Aber immerhin sind wir bald in der 30. Woche, so dass ich mit den 8 mm gut leben kann, sofern sie noch ein Weilchen so bleiben. :-)
eshatgeklappt am 27. April 12
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2012 im April: 27. / 28. SSW, 26+6 bis 27+4
Bei 26+6 hatte ich wieder einen Termin zur Kontrolle in der Klinik. Einzig Positives an dem Tag: der Abstrich aus der Vorwoche war ok. Ich kam ans Tokogramm, das anscheinend Wehen aufgezeichnet hat. Nicht sonderlich stark, Ausschläge bis max. 35 oder 40. Ich habe davon nichts gemerkt, nur festgestellt, dass die höchsten Ausschläge mit der Art Kindsbewegungen zusammen passten, die den Bauch so richtig ausbeulen.
Die Ärztin, die mich dann untersuchte, meinte zuerst, die "Wehen" könnten auch Kindsbewegungen sein. Ganz eindeutig wäre das anhand des CTGs nicht zu erkennen. Aha. Sie hat anschließend die Kids vermessen und mit 860 und 1.000 Gramm geschätzt. Versorgung von Nabelschnur und Plazenta bestens. So weit, so gut. Noch schnell ein neuer Abstrich, dann den Gebärmutterhals gemessen: nur 8 mm! Fand ich jetzt auch nicht gerade beruhigend, wie ich zugeben muss. Aber ich bin ja mittlerweile einiges gewohnt. Panik war also nicht angesagt. "Logische" Schlussfolgerung der Ärztin: bei DER Verkürzung des Gebärmutterhalses könnten das keine Kindsbewegungen sein, das wären Wehen. Ich sollte stationär aufgenommen werden. Wegen mir. Vorher wollte ich aber unbedingt nochmal nach hause, meine Sachen packen. Wenn ich das GW machen lassen würde, hätte ich nach einer Woche immer noch nicht alles beisammen, was ich bräuchte.
Die Ärztin meinte, das wäre schon ok, aber ich solle trotzdem zuerst in den Kreißsaal zur Aufnahme, weil da gerade nicht so viel los sei. Dann wären die Formalitäten schon erledigt. Also gut. Dort angekommen, das übliche Prozedere: ich wurde an Tokogramm und CTG gehängt. Das Tokogramm lieferte ein ähnliches Bild wie in der Ambulanz - immer gab's schöne Ausschläge, wenn einer der Jungs meinen Bauch mal wieder durch die "Popobeule" verunstaltete. Sonst nicht. Dann kam eine Ärztin mit einer groooßen Tablette: ein Wehenhemmer, den ich zerkauenderweise alle 15 Minuten nehmen sollte, bis die Wehen aufgehört hätten. Danach bekäme ich den "normalen" Wehenhemmer dreimal täglich. Als ich dann meinte, dass ich doch aber erst nach Hause wolle zum Packen, ging das alte Spiel wieder los: nicht zu verantworten, viel zu gefährlich, bliblablo. Nix da. Frau will nach Hause, also tut sie das. Folglich musste ich mal wieder unterschreiben, dass ich "gegen ärztlichen Rat" nach Hause gehe und wurde dann noch mit den Worten entlassen, wenn denn irgendwas wäre, solle ich unbedingt den Rettungswagen rufen und ja nicht selbst fahren. Und ich solle auch meinen Koffer nicht selbst packen, sondern nur die Order geben, was denn einzupacken wäre.
Ich habe ja mittlerweile ernsthafte Bedenken, woher der gute Ruf dieses Ladens stammt - aber im Panikmachen sind sie echt erfahren.
Als ich dann nach 2,5 oder 3 Stunden wieder eincheckte mit subjektiv absolut gleichem Befinden wie bei der Aufnahme auch, waren auch plötzlich keine "Wehen" mehr da und - schau an - die Hammer Wehenhemmer musste ich dann auch nicht mehr nehmen. Dann kann ja mein kleiner Ausflug nach Hause so schlimm nicht gewesen sein, oder? Ab da war ich eigentlich schon wieder hauptsächlich genervt.
Nächster Nervpunkt: Ich sollte Antibiotikum intravenös bekommen. Meine Frage nach dem Wofür wurde damit beantwortet, dass das prophylaktisch für den Fall eines Blasensprungs wäre (???) und man mit einer Cerclage immer besonders wegen Infektionen aufpassen müssen. Äh ... ? Großartig. Zack, hatte ich wieder mal eine Braunüle im Arm. Dann ging's immerhin recht zügig auf's Zimmer, wo ich eine alte Bekannte antraf, mit der ich während der zweiten Lungenreife eine Nacht das Zimmer geteilt hatte.
Am Fr. gab's dann die Visite mit dem Oberarzt, der zum einen keine Info in der Akte über meine Cerclage hatte (!) und meinte, der Gebärmutterhals wäre eher unbedenklich. Ob 8 oder 11 mm würden da keinen Unterschied machen. Für ihn würde das als "stabil" gelten. Nur die Wehen müssten wir in den Griff bekommen. Überflüssig zu erwähnen, dass außer am Do. nie eine aufgezeichnet wurde ... Antibiotika intravenös bräuchte es auch nicht. Tabletten würden genügen und sobald das mit den Wehen erledigt sei, würde ich auch schon "bald" wieder entlassen werden. Ok, mit der Aussage konnte ich vorerst gut leben.
Braunüle kam abends raus, Tabletten her. Und es erzählt mir doch tatsächlich eine Hebamme ebenfalls am Fr.abend, dass ich ja am Sa. gehen dürfe. *juhuuu* Hieß es auch noch bei der Visite am Sa.morgen mit dem selben Oberarzt.
Nachmittags nochmal eine Überprüfung des Gebärmutterhalses durch eine Ärztin: 9 mm. Stabil. Fein. Um 18 Uhr kommt eben diese Ärztin ins Zimmer und meint, sie könne mich nicht gehen lassen - der Abstrich vom Do. wäre positiv gewesen. Und Keime in Verbindung mit einer Cerclage wären garnicht gut. Das müsste auf jeden Fall intravenös mit Antibiotikum behandelt werden. Ja großartig. Auf meine Frage, dass doch aber aus dem Grund der Muttermund verschlossen wurde, um gegen Infektionen besser geschützt zu sein, meinte sie, dass auch das genäht worden wäre und die Fäden besonders anfällig für Keimansiedlungen wären. Da frag ich mich doch, wieso das überhaupt gemacht wurde, wenn's gegen Infektionen garnichts bringt sondern einen ganz im Gegenteil noch anfälliger macht?!?! *grrr* Zu irgendeinem Zeitpunkt hat man mich da - mal wieder - völlig falsch informiert. Wollte dazu noch den Oberarzt fragen, hab's aber vergessen ...
Abends also die Braunüle wieder rein in den Arm und Antibiotikum marsch. Natürlich habe ich übrigens Do. und Fr. das "falsche" Antibiotikum für diese Art von Keimen bekommen, so dass diese ersten Dosen nicht auf die geplanten drei Tage angerechnet werden konnten. *nerv*
Am So. dann wieder Visite. Der Oberarzt meinte, so schlimm sei das mit den Keimen nicht. Noch den So. sollte ich das Antibiotikum intravenös bekommen, dann könne man auf oral und ambulant umstellen. Hieß für mich, ich könnte am Montag gehen, oder?
Tja ... am Montag war dann aber besagter Oberarzt nicht da, sondern wieder die Ärztin, die mir erklärt hatte, nein, nein, drei Tage müsse das Antibiotikum schon intravenös gegeben werden.. *grrrr* Da ich am Sa.Abend aber "aus Versehen" die doppelte Dosis abbekommen habe, würde sie mir das "anrechnen" und ich bekäme die letzte Dosis am Di.morgen. Wie nett.
Am Di.morgen gab's also wieder viel zu früh den "Weckdienst" mit Antibiotikum. Als ich die mir bis dato gänzlich unbekannte Schwester anschließend bat, doch auch gleich die Braunüle rauszunehmen, schaute die mich an wie ein Auto und meinte, nein, das würde drei volle Tage lang gegeben werden. Dann habe ich ihr erklärt, dass sie wohl was verwechselt und ich außerdem heute nach hause gehen würde. Auch das hat sie verneint und was von Entzündungswerten gefaselt, zu denen das letzte Ergebnis noch nicht da wäre. Ganz offensichtlich hat sie mich verwechselt, wollte das aber nicht einsehen ... *seufz* Sie hat mir dann auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin die Braunüle entfernt und ward nicht mehr gesehen.
Dann gab's die schnellste Visite aller Zeiten: Drei Ärzte rauschten ins Zimmer, handelten meinen Status innerhalb von 30 Sekunden ab, bei meiner Zimmernachbarin das Gleiche und schon waren sie wieder weg. Ich war so verdutzt, dass ich anschließend eine Schwester fragte, wie es denn jetzt bei mir weitergehen würde. Nach einiger Zeit kam sie mit der Antwort von der Ärztin zurück, die überrascht über meine Frage wäre, denn das wäre "doch bei der Visite besprochen worden": ich würde heute entlassen werden. Hallelujah. Endlich mal was Positives. Wenngleich ich mir wohl über beginnende Demenz Sorgen machen müsste. Allerdings hat mich meine Nachbarin beruhigt - sie hat während der Visite auch nichts von Entlassenwerden mitbekommen.
Nachmittags erhielt ich dann von meinen Entlassungsbrief. Noch ein kurzes Gespräch mit der Ärztin: So weit alles stabil, ab sofort eben dreimal täglich Wehenhemmer und weiterhin engmaschige Kontrollen etc. pp. Sie meinte außerdem, ich solle zwei Tage später, bei 27+6, zum Kontrollabstrich kommen.
Tja, das habe ich dann auch brav gemacht. Allerdings war die Schwester in der Ambulanz etwas erstaunt und fand's komisch, dass ich nur wegen eines Abstrichs kommen sollte und hatte deswegen die betreffende Ärztin angerufen, die - Achtung! - meinte, dass das an diesem Tag eigentlich noch nicht nötig wäre, aber wenn ich schonmal da sei ... ???? Ich dachte, ich flipp aus. Ich habe von IHR den Entlassungsbrief. Da stand der Wochentag drin. Sie hat es mir außerdem persönlich erst zwei Tage zuvor gesagt. Zum Glück war meine Zimmernachbarin Zeuge, sonst würde ich langsam an meinem Verstand zweifeln ...
Ich frage mich ja wirklich, ob ich das Chaos irgendwie anziehe. Das kann doch alles nicht normal sein? Lustig übrigens auch, dass die Schwestern und Hebammen, die mich noch nicht kannten, davon ausgegangen sind, dass ich nur ein Kind erwarte - in meiner Akte stand nix von Zwillingen. Das muss man sich mal vorstellen! Wir haben schon gewitzelt, dass wir beim Kaiserschnitt gut aufpassen müssen, damit sie mich nicht wieder zunähen, solange noch ein Kind drinnen ist. Wieso auch zwei rausholen - steht ja nur eines in der Akte!
Tjaja, so war ich also sechs Tage in der Klinik - und wofür? Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, ob ich Wehen hatte. So, wie ich mir von ungefähr fünf Hebammen beschreiben ließ, wie sich das anfühlen müsste, hat es sich nie angefühlt. Trotzdem darf ich nun ab sofort bis zur 34. Wochen Wehenhemmer schlucken. Grandios. Und irgendwann später fragt man sich dann, wieso die Kinder Asthma, Allergien oder sonstige Probleme bekommen. Immer mal provisorisch die Chemie reindonnern.
Ich weiß nur, dass ich in den 6 Tagen Klinik wieder ein Stück unbeweglicher geworden bin. Wenn ich mir heute vorstelle, ich müsste 500 Meter hin und zurück gehen, wird's mir ganz anders. Die Klinik tut mir echt nicht gut.
Meinem Doc habe ich mittlerweile schon erklärt, dass er mich nur noch im Falle einer ECHTEN Katastrophe in die Klinik schicken braucht. Wegen eines "vielleicht, evtl., unter Umständen"-Verdachts gehe ich da nicht mehr hin. Basta. Obwohl er mich einerseits versteht, ist er natürlich nicht begeistert über diese Meinung.
Es gibt Frauen, die wuseln wochenlang mit verstrichenem Gebärmutterhals und offenem Muttermund durch die Gegend und bei mir macht man wegen drei Millimetern so einen Aufstand, der mich mehr Nerven kostet als die gesamte Schwangerschaft. Echt wahr. Davon abgesehen ist der Gang zur Kontrolluntersuchung in der Schwangerenambulanz mit Abstand das Anstrengendste, was ich in den letzten Wochen so getrieben habe. Ob das dann so förderlich ist, darf wohl auch bezweifelt werden.
Wie auch immer: die 30. Woche steht vor der Tür. Wenn wir die geschafft haben, sind wir definitiv im grünen Bereich, noch vier Wochen und alles wird dunkelgrün. :-) Und mit wirklichen Katastrophen rechne ich jetzt ohnehin schon nicht mehr. Im Vergleich zu dem ganzen Medizinervolk bin ich mit Abstand die Entspannteste, was meine Schwangerschaft angeht und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch der beste Weg ist. Wäre es nach dem ein oder anderen Klinik-Arzt gegangen, hätte ich die Klinik vermutlich seit meiner Cerclagen-OP im Februar nicht mehr verlassen und hätte mittlerweile wohl sprichwörtlich den Verstand verloren ...
eshatgeklappt am 27. April 12
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2012 im April: 26. SSW, 25+3
Bei 25 + 3 stand der nächste stationäre Aufenthalt in der Klinik zur Lungenreife an. Ich sollte morgens anrufen und mich erkundigen, wann ich denn in der Klinik sein sollte. Gesagt, getan: 14 Uhr. Ok, gute Zeit.
Da ich seit Sonntag an verschiedenen Stellen am Oberkörper einen Juckreiz verspürte und sich selbiger seit Montag auch in Form eines dekorativen Ausschlags zeigte, würde ich die Ärzte darauf aufmerksam machen.
Ich war dann auch pünktlich und kam direkt in eines der sogenannten "Aufnahmezimmer", die ich schon von den letzten beiden Aufenthalten in der Klinik kannte. Blutabnehmen, Blutdruckmessen etc. Das Ergebnis des Abstrichs aus der Vorwoche wurde mir migeteilt: negativ. Keine Bakterien, keine Pilze. Fein. Die Hebammen wollten auch ein CTG schreiben. Leider waren die Zwerge nicht sehr kooperativ und "verschwanden" immer wieder. Schlaue Idee der Schwestern: ein Arzt oder eine Ärztin solle via Ultraschall die Lage der Kleinen ausmachen und anschließend würde das CTG geschrieben werden. Ok. Problem war nur: kein Arzt und keine Ärztin hatte Zeit. Also wartete ich eine Stunde, dann zwei, dann drei. Super. Immerhin ließ man mich nicht verhungern und verdursten und ich durfte mal wieder ein sehr dezent gewürztes Krankenhaus-Abendessen genießen.
Dann, endlich, nachdem ich gefühlte zehnmal nachgefragt hatte, ob man Ultraschall und CTG nicht auch später auf der Station machen könne, hatte endlich eine Ärztin Zeit. Die Lage der Kleinen wurde also bestimmt und sie wurden grob vermessen. Ganz genau hatte das diesmal nicht geklappt, weil sie sich wohl gegenseitig etwas überlagert hatten. So kam es auch erstmalig zu einer recht großen Differenz zwischen den Beiden: 780 und 930 Gramm.
Mit einem Blick auf meinen Ausschlag meinte die Ärztin, das solle sich ein Oberarzt ansehen. Wenn's schlimmer würde, solle ich Bescheid geben. Wirklich schlimm war's eigentlich nicht. Es juckte mal hier, mal da. Nie lang, nie schlimm. War auszuhalten.
Sehr zu meiner Verwunderung wurde der Gebärmutterhals nicht vermessen. Und sehr zu meiner weiteren Verwunderung wurde ich anschließend ohne das angekündigte CTG auf die Schwangerenstation verlegt. Äh ... hallo? Ich denke, das gehört zur Aufnahmeprozedur dazu und ich musste deswegen über drei Stunden lang warten?!
Wie dem auch sei ... ich kam in das Doppelzimmer, das ich schon von meinem letzten Aufenthalt her kannte zu einer netten Mitpatientin. Ok, ein paar Tage würde ich wohl überleben.
Da bei der Blutuntersuchung alles ok war, erhielt ich abends die erste der beiden Lungenreifespritzen. Außerdem erhielt ich im Gegensatz zu meinem letzten Aufenthalt während der ersten Runde Lungenreife wieder Wehenhemmer. Auf meine Feststellung, dass das nun wieder etwas Neues wäre, erhielt ich die Antwort, dass die Gabe von Wehenhemmern während der Lungenreife Standard wäre. So, so ... dann hat man diesen Standard während meines letzten Aufenthaltes wohl drei Tage lang vergessen gehabt? *seufz*
Ich beschloss die Wehenhemmer ganz einfach nicht zu nehmen und das aber auch nicht an die große Glocke zu hängen, sprich: ich habe es keinem gesagt. Ich Rebellin! :-)
Am nächsten Morgen um kurz nach 6 (!) wurden wir geweckt und in ein "neu gemachtes Zimmer" (O-Ton der Stationsschwestern) verlegt. Zimmer für Zimmer wurde letztens die Station modernisiert und wir bekamen tatsächlich das erste fertige Zimmer. Was konkret neu war? Jeder Patient hat einen eigenen, verstellbaren TFT zum TV-Schauen. Die Böden wurden neu versiegelt und die schlimmsten Flecken an den Wänden (von Stuhllehnen etc.) überpinselt. Das war's auch schon.
Neu in den Abläufen war für mich das Blutdruckmessen: das passierte nicht mehr fünf mal täglich wie bei meinem ersten Aufenthalt, auch nicht mehr drei mal täglich wie beim zweiten Aufenthalt, nein: nur noch einmal täglich wurden Blutdruck und Temperatur gemessen. Und das morgens, quasi direkt zum Aufwachen. Und da wundern sich die Schwestern, dass der Blutdruck irgendwo bei knapp über 100 zu unter 70 und die Temperatur bei 34,irgendwas liegt. *kopfschüttel*
Sollen sie mit den Werten glücklich werden ...
Am ersten Morgen gab's dann eine spannende Visite mit eben jenem Oberarzt, der beim letzten Mal diesen krisenauslösenden Fibronektintest angesetzt und auch gemeint hatte, ich wäre ja im Falle eines positiven Testergebnisses trotzdem nicht weit weg von der Klinik und müsse nur weiterhin engmaschig überwacht werden.
Den habe ich gelöchert mit den Fragen und Infos, die ich aus dem Netz gefischt hatte:
1. Info aus dem Netz laut Hersteller: Fibronektin wäre bis zur 24. Woche regulär nachweisbar und würde vermutlich nur das normale Wachstum der Plazenta anzeigen. Oberarzt: Nein, ab der 22. Woche würde Fibronektin eine erhöhte Frühgeburtswahrscheinlichkeit anzeigen. Nicht mehr und nicht weniger. Ok, immerhin eine klare Ansage.
2. Info aus dem Netz laut Hersteller: der Test ist nicht für Frauen gedacht, bei denen medizinische Manipulationen am Gebärmutterhals vorgenommen wurden, da nicht geklärt ist, wie das Fibronektin überhaupt genau in die Scheide wandert. Oberarzt: ja, er würde sich bei einem positiven Test bedeutend mehr Sorgen machen, wenn mein Gebärmutterhals nicht manipuliert worden wäre - selbst, wenn er noch deutlich länger wäre.
Sein Resümee: Fibronektintest schön und gut, aber man müsse das immer im Gesamtkontext betrachten und meine Situation wäre ja seit Wochen stabil.
???
Einerseits freut mich diese Aussage, weil es dem entspricht, was ich mir ohnehin gedacht habe. Andererseits frage ich mich, wieso dieser Test bei mir überhaupt gemacht wurde. Ok, ein negatives Ergebnis wäre super gewesen - allerdings wären die zwei Wochen der Prognosegüte des Tests mittlerweile auch verstrichen gewesen. Und eine Wiederholung des Tests hält der Doc nicht für sinnvoll. Oh man ... ehrlich. Wenn ich mir überlege, was unmittelbar nach dem Test los war - erst noch im Krankenhaus, als ich für "nicht entlassungsfähig" erklärt wurde und dann zuhause mit GW ... und jetzt ist das positive Testergebnis quasi "pillepalle". Die Ärzte kosten mich echt Nerven ...
Wegen meines Ausschlags würde er mir einen Hautarzt vorbeischicken. Ok.
Zwischendrin gab's dann auch endlich mal das am Vortag ausgefallene CTG. Da die Zwerge die Nacht über extrem aktiv gewesen waren, hielten die seit dem Morgen Siesta und das CTG funktionierte wunderbar. Alles war in Ordnung mit den Kleinen.
Nachmittags beehrte mich dann tatsächlich ein Hautarzt, der sich meinen Ausschlag genau ansah und neben meinem Bett meditierte (zumindest wirkte er so auf mich). Eine typische Schwangerschaftsnebenwirkung wäre das nicht, meinte er. Eine allergische Reaktion sei wahrscheinlicher. Mein Nahrungsmittel- und Medikamentenkonsum wurde durchleuchtet. Das einzig Neue wäre das Antibiotikum, das ich nach der ersten Lungenreife in Tablettenform mit nach Hause bekommen hatte. Welches das aber war, ließ sich nicht herausfinden - meine Medikationsliste war nämlich "nicht auffindbar". Toll. Ein Ergebnis irgendeiner Art bekam ich in Punkto Ausschlag und Juckreiz nicht. Laut Entlassungsbericht konnte das "dermatologische Konsil" nichts feststellen ... Da der Juckreiz nicht schlimmer und der Ausschlag eher besser wurde, sah ich aber auch keinen Anlass, weiter nachzubohren.
Abends gab's die zweite Lungenreifespritze, woraufhin die Zwerge die Nacht über sehr ruhig waren.
Bei der Visite am nächsten Morgen verkündete der Oberarzt, dass ich nach einer abschließenden Gebärmutterhalsmessung, einem weiteren Abstrich und einem CTG gehen könne. Wow! Ich hatte ja mit allem möglichen gerechnet, aber nicht damit. Vorallem nicht damit, dass die Gebärmutterhalsmessung schon um 10 Uhr sein würde. Ein eher wenig sensibler Arzt machte dann auch "kurzen Prozess", nahm einen Abstrich (aua! Rüpel!) und maß 12 mm. Wunderbar, was will ich mehr?
Anschließend gab's noch ein CTG, das ebenfalls wieder sehr gut geklappt hatte und noch vor 12 Uhr hatte ich schon meinen Entlassungsbericht erhalten (zwar mit falschem Datum für die Lungenreife, das der Doc dann handschriftlich korrigierte, aber was bin ich auch so kleinlich?).
Wunder über Wunder. Ich glaube, mein Bett wurde dringend benötigt. Die Schwestern fragten mehrfach, wann ich denn abgeholt würde, so dass ich mir dann nachmittags ein Taxi bestellte. GW hätte mich erst abends holen können. So schnell geht's von "nicht entlassungsfähig" bis hin zum Beinahe-Rauswurf. ;-)
eshatgeklappt am 10. April 12
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2012 im März: 26. SSW, 25+0
... und siehe da: schon ist die erste Woche des 7. Monats vorbei! Die Zeit rast.
Jetzt muss ich mich doch langsam mal drum kümmern, dass sich der Maler über das Kinderzimmer hermacht. Sollten die Krümel wirklich deutlich früher kommen, weiß ich nicht, wann ich die Zeit finden werde, um mich um derlei Dinge zu kümmern. Aber das nenne ich jetzt mal positiven Stress! :-)
eshatgeklappt am 30. März 12
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2012 im März: 25. SSW, 24+6
Nachdem ich die erste Nachklinikwoche unbeschadet zuhause überstanden habe, war wieder eine Kontrolle in der Klinik angesagt. Neu vermessen wurden die Zwerge nicht - aber Lage und Versorgung kontrolliert. Alles bestens. Party im Bauch war natürlich auch wieder angesagt.
Der Gebärmutterhals liegt bei konstanten 12 mm, also weiterhin stabil. Na wunderbar - was will ich mehr?
Ich hatte die Ärztin zum Fibronektintest fragen wollen. Leider musste sie zugeben, dass sie diesen nur vom Hörensagen kannte. War also nix mit weiterer Auskunft. Schade. Dabei hätte ich gerne gewusst, wie es sich nun mit dem Fibronektin verhält - ob das tatsächlich bis zur 24. Woche ganz regulär nachweisbar ist, ohne, dass es etwas Negatives bedeuten muss, und mich würde interessieren, wieso der Test überhaupt bei mir durchgeführt wurde, wenn der Hersteller extra angibt, dass er nicht für Frauen mit Cerclage gedacht ist, weil man nicht ausschließen könne, dass das Fibronektin durch medizinische Zervixmanipulationen in die Scheide kommt.
Da das Sterilisationsspray beim Vaginalultraschall diesmal ziemlich gebrannt hat, liegt die Vermutung nahe, dass ich mir Dank des Antibiotikums nun noch einen Pilz eingefangen habe. Da aber ohnehin ein Kontrollabstrich gemacht wurde, erfahre ich das spätestens am Montag, denn ...
... am Montag darf ich bereits wieder zur nächsten Runde Lungenreife antreten. Ich bin etwas unentschlossen, ob ich mit diesem kurzen, zeitlichen Abstand glücklich sein soll. Immerhin werde ich da erst in der 26. Woche sein und anscheinend lässt die Wirkung der Lungenreife ja nach rund zwei Wochen etwas nach. Die Ärztin meinte aber, dass da schon noch "genug Wirkung übrig" bliebe. Aha. Das hoffe ich doch sehr. Normalerweise werden nämlich nur zwei Runden Lungenreife gefahren - in Ausnahmefällen auch mal eine dritte. Bei mehr als zwei Anwendungen ist der postive Effekt wohl nicht mehr unbedingt gegeben.
Diesmal werde ich mich - zur Abwechslung ;0) - mal wieder auf den Rat der Ärzte verlassen und davon ausgehen, dass die schon wissen, was sie tun. Also gibt's eben am Montag wieder Lungenreife. Allerdings bin ich diesmal von Anfang an fest entschlossen, maximal drei Tage bzw. drei Nächte in der Klinik zu verbringen. Es sei denn natürlich, es tauchen neue Fakten auf, die mich von der Sinnhaftigkeit eines längeren Aufenthalts überzeugen.
Ich hätte ja diesmal auch gerne ein Einzelzimmer. Leider kann man die aber nicht im Vorfeld reservieren ... oh man ... ich weiß noch nicht, ob ich mir ein teures Komfortzimmer gönnen möchte (ein solches könnte ich reservieren) - das kostet immerhin deutlich über 100 Euro. Aber nochmal so eine Nacht im Wehenzimmer oder mit einer schwer angeschlagenen Mitpatientin im Doppelzimmer und ich dreh am Rad. Dann hol ich mir die Spritzen noch lieber ambulant ab.
Na, schauen wir mal. Jetzt erst noch ein faules Wochenende zuhause genießen und dann gespannt sein, welche Überraschungen die Klinik diesmal für uns bereit hält! :)
Mir geht's im Übrigen gut. Mein Bauchumfang beträgt nun stolze 108 cm. Ich finde diese Zahl so unglaublich, dass ich schon garnicht mehr schockiert sein kann ...
Die Zwerge treten mich alle Nase lang. Einer liegt mit dem Kopf schon seit Wochen im Becken, der andere liegt seit kurzem ziemlich senkrecht im Bauch mit dem Kopf nach oben und tritt nach unten. Das fühlt sich sooo fies an. Die zwei sind jetzt schon echt frech. :0)
Wehen habe ich nach wie vor zum Glück keine. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob mein Bauch vielleicht nicht doch hart wird. Aber nachdem, was ich gelesen und von den Ärzten gehört habe, würde ich wohl auch das ziemlich sicher merken. Somit ist's vermutlich nur ein "Spannen" des Bauches. Ab und an drückt auch einer der Mitbewohner entweder sein Köpfchen oder vielleicht den Allerwertesten so gegen die Bauchdecke, dass ich etwas unförmig werde. Dann spannt es auch. :)
In den letzten beiden Tagen merke ich wieder mal verstärkt die Bänder. Vermutlich geben die Zwerge wachstumstechnisch gerade wieder Gas.
Etwas häufiger werden die kurzen Phasen der Kurzatmigkeit. Das habe ich beim Gammeln auf dem Sofa, manchmal beim Reden und neulich das erste Mal sogar beim Stehen. Zum Glück hält das aber nie lange an, sonst wäre es echt lästig.
Ansonsten aber: alles paletti! :-)
eshatgeklappt am 30. März 12
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2012 im März: 24. SSW, 23+5
Wie vereinbart bin ich also bei 23+5 mit gepacktem Köfferchen in der Schwangerenabteilung vorstellig geworden, um mir die Lungenreifespritzen für unseren Nachwuchs abzuholen.
Im Gegensatz zu dem 9-tägigen Klinik-Aufenthalt, den ich vor gut fünf Wochen wegen der Cerclage schon hatte, lief mein Aufenthalt diesmal alles andere als rund und ich bin auch jetzt noch tierisch genervt und noch deutlich verunsicherter, als das zuvor ohnehin schon der Fall war. Doch von Anfang an ...
Tag 1:
Die erste Hiobsbotschaft: Bei dem Abstrich bei 22+4 wurden Bakterien entdeckt, die mit Antibiotika behandelt werden müssen. Wäre ja so weit nicht tragisch. Aber wieso erfahre ich das bitte erst 10 Tage später?! Ich denke, ich bin eine Risikopatientin?! Also bekam ich eine Braunüle (in den Handrücken - super Idee, werte Ärztin ...) und wurde an den Antibiotika-Tropf gehängt. Erste Aussage einer Hebamme dazu: Der Infektionsgrad wäre sehr niedrig. Drei volle Tage Antibiotika würden reichen. Ok.
Dann wurde Blut abgenommen, das nie im Labor ankam, weswegen ich eine Stunde später nochmals angezapft wurde. *toll* Aber ich hatte ja sonst nichts zu tun.
Nachdem ich eine ganze Weile im Untersuchungsraum verbracht hatte, wurde ich in "mein" erstes Zimmer gebracht. Da die Station quasi ausgebucht war, landete ich im ... Wehenzimmer! Ich dachte, ich werd nicht wieder. Der Frau neben mir ging's augenscheinlich noch ganz gut. Die schräg gegenüber stöhnte entweder, wenn sie denn gerade wach war, oder schnarchte, kaum, dass sie schlief. Super. Ich freute mich schon auf die Nacht.
Zwischendrin als "Ablenkung" gab's dann die erste Lungenreifespritze.
Abends ging's bei der Frau neben mir mit Wehen richtig los. Sie wurde gegen 21 Uhr in den Kreißsaal gebracht. Ok, das erhöhte schonmal die Chancen auf eine ruhigere Nacht. Denkste. Die Frau schräg gegenüber legte dann richtig los. Alle 10 Minuten stöhnen, jammern etc. Leider ging aber ihr Muttermund nicht auf, so dass es erst nachts gegen 2 Uhr Anlass gab, sie in den Kreißsaal zu bringen. Davor hatte ich die Schwester schon um Ohropax gebeten. Was freute ich mich - endlich schlafen! Als die arme Frau jedoch in den Kreißsaal gefahren wurde, wurde direkt mein Bett recht unsanft angerempelt, so dass ich trotz Ohropax wieder wach war. *nerv*
Keine halbe Stunde später wurde dann auch schon die nächste Patientin gebracht. Blasensprung. Bis die sich eingerichtet hatte, ihr alles gezeigt wurde und das Licht wieder ausging, war's dann auch schon kurz vor 3 und um 4 setzten bei ihr die Wehen ein. Ich war schon kurz davor, auszuziehen.
Tag 2:
Um 7 wurde die Patientin in den Kreißsaal abtransportiert und der Klinikalltag startete. Blutdruckmessen, Frühstück etc. Grandios.
Nachmittags, nach der zweiten Lungenreifespritze, durfte ich dann in ein 2er-Zimmer umziehen. *juhuuu* Tja, nur dass es der Patientin dort dank Schwangerschaftsvergiftung, unterversorgtem Kind etc. alles andere als gut ging und alle Nase lang Ärzte, Schwestern oder Hebammen das Zimmer belagerten.
Gegen Abend schaute überraschend der Oberarzt herein und meinte, er wolle am nächsten Tag noch einen sog. Fibronektintest mit mir machen, der anzeigen würde, wie es um das Frühgeburtsrisiko in den kommenden zwei Wochen bei mir stehen würde und dann dürfte ich nach Hause. Auf meine Frage, was denn wäre, falls der Test kein gutes Ergebnis liefern sollte, meinte er, dass die Klinik ja nicht aus der Welt wäre und ich eben weiterhin engmaschig überwacht werden müsse. Na gut, damit würde ich leben können.
Auf Dauer nicht leben können würde ich mit diesem nicht vorhandenen Schlaf: aufgrund des kritischen Zustands meiner Zimmernachbarin war einfach wieder nichts mit Schlaf.
Tag 3:
Nachdem diese Frau dann morgens in den Kreißsaal kam und ich das Zimmer einen halben Tag für mich hatte, konnte ich wenigstens ein klein wenig Schlaf nachholen.
Nachmittags wurde dann der sog. Fibronektinabstrich gemacht und anschließend noch ein ausführlicher Ultraschall.
Große Freude: den Zwergen ging's wieder hervorragend! Mit knapp 651 und 657 Gramm sind sie nach wie vor quasi gleichauf, quietschfidel und es ist noch immer alles dran, was dran sein soll.
Mein Gebärmutterhals wurde mit 12 mm vermessen - ein Wert wie auch in den letzten fünf Wochen. Also stabil.
Zwischen Tür und Angel hatte mir dann eine Ärztin noch verkündet, dass der Fibronektinabstrich positiv wäre und bei der nächsten Visite mit mir besprochen würde, was das bedeutet. Aha. Ich fragte mich, was die mir groß Neues erzählen würden ... aber gut, eine Nacht war ich ohnehin noch in der Klinik. Ich würde es schon erfahren ...
Meine Hoffnung, das Zimmer die letzte Nacht für mich alleine zu haben, wurde zunichte gemacht, als eine neue Patientin einzog. Die war so weit fit - es stand "nur" eine Fruchtwasserpunktion an, weil sie wohl reichlich viel Fruchtwasser hatte. Bevor ich mich jedenfalls auf eine Nacht mit endlich mal etwas mehr Schlaf freuen konnte, kam der erste "Tiefschlag". Im Gespräch mit einer Schwester oder Ärztin (weiß ich schon garnicht mehr genau ...) meinte diese, dass ich eher nicht am nächsten Tag gehen könnte, weil ich nicht drei sondern fünf Tage lang Antibiotika nehmen müsste. Aha. Dass nach drei Tagen Antibiotika-Tropf ohnehin nur noch zwei Tage Tabletten folgen sollten, die ich ja auch problemlos zuhause nehmen könnte, war aus deren Sicht kein Argument. *grummel* Ich hoffte auf den nächsten Tag ...
Tag 3:
Mit der morgendlichen Visite begann das große Desaster: Ich erklärte, ich würde gehen wollen, woraufhin die Ärztin widersprach. Mein Gebärmutterhals hätte sich verkürzt und noch wäre ja eine leichte bakterielle Infektion vorhanden. Mein Argument, dass die Infektion ja behandelt würde und dass mein Gebärmutterhals seit Wochen von meinem FA auf 11 bis 13 mm gemessen wird, wenn ich im Gynstuhl liege und nur die Messung in der Woche davor in der Klinik 15 bis 16 mm betrug und in meinen Augen ein einmaliger Ausreißer nach oben wäre, wurde überhaupt nicht beachtet (man könnte auch sagen, nicht ernst genommen). Entschuldigung - wenn jedesmal jemand anderers misst, ist es nicht verwunderlich, wenn auch jedesmal etwas anderes herauskommt. Mein FA misst einmal mit und einmal ohne "Druck" und nimmt einen Mittelwert an. Die Ärztin in der Klinik hatte gänzlich ohne Druck gemessen. Für mich ist damit klar, dass sie einen höheren Wert angibt. Aber ich bin ja nur Laie, ich kann das ja nicht beurteilen. Es geht auch nur um mich ...
Das nächste Argument der Ärztin war dann natürlich der Fibronektintest. Mit negativem Ergebnis könnten wir wohl mit 99%iger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass in den kommenden zwei Wochen nichts passiert. Nun bedeutet ein positives Ergebnis im Umkehrschluss aber nicht zwangsläufig, dass in den kommenden zwei Wochen etwas passieren muss.
Wohl aber zeigt das ein stark erhöhtes Frühgeburtsrisiko in den kommenden 14 Tagen an. Habe ich verstanden. Tja, "dumm" nur, dass ich zwischenzeitlich etwas gegoogelt hatte und somit direkt beim Hersteller die Information fand, dass man den Test idealerweise nicht vor der 24. SSW vornimmt, da bis zu diesem Zeitpunkt Fibronektin so oder so nachgewiesen werden kann und oftmals das "ganz normale Plazentawachstum" anzeigt. Evtl. wurde der Test also schlichtweg in der "Grauzonenzeit" zwischen "normaler Nachweisbarkeit" und "unnormaler Nachweisbarkeit" gemacht, sprich: zu früh? Wie auch immer: der Hersteller gibt auch an (wenn ich es denn richtig verstanden habe), dass die Aussagefähigkeit des Tests bei "symptomatischen" Frauen höher ist als bei Frauen ohne Symptome. Und ich habe bisher ja wieder Wehen noch sonstiges.
Auf meine Frage hin, was denn mit mir angestellt würde, wenn ich in der Klinik bliebe, kam das, was ich befürchtet hatte: nichts. Ich würde beobachtet werden. Falls etwas "passieren würde", wären eben sofort die Ärzte zur Stelle.
Ja super. Und da wundern die sich ernsthaft, dass ich das so nicht akzeptieren mag?!
Als ich meinen Standpunkt erläutert hatte, dass ich trotzdem gehen wolle, weil ich "keinen Mehrwert für mich" sehen könne, wurde extra noch die Oberärztin geholt, um mich umzustimmen.
Aus Sicht der Mediziner verstehe ich ja, dass sie mich dortbehalten wollen: bei einer Risikopatientin wird ein nochmals höheres Risiko festgestellt als bislang angenommen. Aber hey - ich bin auch noch Mensch und nicht nur Gebärmaschine! Die Mediziner können mir ja eben überhaupt nichts Konkretes sagen. Weder, dass alles gut geht, noch, dass und wann etwas passiert. Und trotzdem soll ich dann nicht rein gefühlsmäßig entscheiden dürfen nachdem, was ich für mich für besser halte?! Die Oberärztin besaß in meinen Augen dann sogar die Frechheit zu sagen, ich solle doch mal auf die Neostation zu den ganz Kleinen gehen und mir die ansehen. Hallo?! Auf meine Gegenfrage, ob das etwa alles Frühchen von Müttern wären, die entgegen dem ärztlichen Rat nach Hause gingen, verneinte sie natürlich und meinte, dass sie mir auch nicht garantieren könne, dass nichts passiert, wenn ich in der Klinik bleibe. Ach was.
Das Ende vom Lied war dann, dass ich weiterhin auf meine Entlassung bestanden habe, diese schriftlich unterzeichnen musste ("gegen den ausdrücklichen ärztlichen Rat") und dann - Achtung - gegen 17 Uhr (!) gehen konnte!
Verständnis konnten mir immerhin die Hebammen entgegen bringen, die zwar auch bestätigt haben, dass meine Situation "kritisch" wäre, es aber keinen Wert hätte, in der Klinik zu bleiben, wenn mir dort die Decke auf den Kopf fällt und womöglich ja wochenlang alles weiterhin stabil bliebe.
Es ist ja wirklich nicht so, dass ich mir keine Gedanken oder Sorgen machen würde - im Gegenteil. Ich bin todunglücklich mit dem aktuellen Verlauf und stelle mir ganz oft diese unbeantwortbare "Warum"-Frage. Ich frage mich, was der beste Weg ist, was ich anders machen kann, was richtig ist. Aber ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es sich zumindest "richtiger" anfühlt, zuhause zu sein und alles weiterhin zu handhaben wie in den letzten Wochen, als in der Klinik zu liegen und mich über zig Dinge zu ärgern, die einfach nicht "meinem Leben" entsprechen (Visiten ohne neue Infos, unmögliche Weck- und Essenszeiten, unbequeme Betten, mangelnde Privatsphäre, weniger schöne Schwangerschaftsverläufe anderer Patientinnen etc.).
Sollte ich Wehen spüren oder einen Blasensprung oder irgendetwas in der Art werde ich natürlich schnellstmöglich wieder in die Klinik fahren - garkeine Frage. Aber bis es so weit ist, geht's mir zuhause definitiv besser. Leider stehe ich mit dieser Einstellung relativ alleine dar bzw. bekomme ausgerechnet von der diesbezüglich wichtigsten Person, nämlich GW, keine echte Unterstützung. Er ist der Ansicht, ich solle in der Klinik bleiben, um das Risiko zu minimieren, dass etwas passiert (dabei ist das ja garnicht möglich!). Herzlichen Dank. Entsprechend schief hing hier am Wochenende der Haussegen. Zwar hat er nun akzeptiert, dass ich da meinen Kopf durchsetzen werde, aber leichter macht es mir das auch nicht - mit etwas mehr Verständnis wäre mir weitaus mehr geholfen. Ich würde da gerne ein "Wir schaffen das" hören und kein "Du handelst leichtsinnig und gehst unnötige Risiken ein". Aber vielleicht ist das von einem Mann auch einfach zu viel verlangt in dieser Situation ... *seufz*
Das weitere Vorgehen sieht jetzt im Moment jedenfalls so aus: bei 24+6 bin ich wieder zur Kontrolle in der Klinik. Es wird ein Abstrich gemacht und ein Ultraschall zur Kontrolle des Gebärmutterhalses. Für die 26. Woche wird dann außerdem ein Termin zur nächsten Lungenreife ausgemacht, wozu ich dann wieder stationär aufgenommen werde. Oh man, da kommt jetzt schon Freude auf ... Aber ich bin jetzt schon entschlossen, nach drei Tagen wieder zu gehen, sollte bis dahin nicht etwas völlig Unvorhergesehenes passieren. ;-)
Und mit den beiden Krümeln habe ich heute morgen besprochen, dass sie noch 10 Wochen im Bauch bleiben. Ich hoffe, sie folgen einigermaßen. :-)
eshatgeklappt am 26. März 12
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2012 im März: 22. SSW, 22+4
Sooo ... diese Woche war ich zur Abwechslung für die Kontrolluntersuchung bei 22+3 mal nicht beim Frauenarzt sondern in der Klinik. Aktueller Status: Die "Krümel" wiegen nun errechnete 531 und 538 Gramm, sind wie gewohnt putzmunter und bieten keinerlei Grund zur Sorge. *puh*
Mein Gebärmutterhals ist nach wie vor stabil, der Trichter ist ebenfalls nach wie vor vorhanden. Auch in der Klinik hätten sie diesbezüglich nicht mit einer Verbesserung gerechnet. Nun ja ...
Auf den aktuell aufgrund der "Schonungsproblematik" öfter mal schief hängenden Haussegen angesprochen, meinte die sehr nette Ärztin, dass es natürlich kein Handbuch gäbe, mit dem sie mir exakt empfehlen könnten, was ich tun darf und was nicht, aber zumindest hätte ich bislang wohl nichts falsch gemacht. Mehr solle ich aber keineswegs machen (mehr von nichts ist doch noch immer nichts?), da "nach unten hin kein Spielraum" wäre. Sprichwörtlich. *seufz*
Und da die Krümel ja nicht gerade schrumpfen, wird der Gebärmutterhals künftig zwangsläufig immer mehr belastet werden. Wobei die Cerclage das aushalten wird. Nur falls Wehen dazu kämen, würde das - zumindest im Moment noch - böse enden.
Das weitere Vorgehen sieht nun so aus: Nächste Woche bei 23+5 bekomme ich die erste von zwei Lungenreifespritzen und werde zudem stationär aufgenommen. Das wiederum hat nichts mit den Reifespritzen zu tun sondern damit, dass dann die "kritische Phase" beginnt, in der die Krümel lebensfähig werden und ich dann einfach genau überwacht werden soll.
Einerseits leuchtet mir das ein - andererseits weiß ich jetzt schon, dass ich mich nicht beliebt machen werde, wenn der Aufenthalt so läuft wie beim letzten Mal: wieso fünfmal täglich Blutdruck messen aber nur einmal pro Tag an den Wehenschreiber? Ne Leute - das muss schon anders werden, um mich zu überzeugen. Auch mit den prophylaktischen Wehenhemmern werde ich eher nicht mehr einverstanden sein, solange ich denn keine Wehen habe.
Und die Aussicht, mindestens (!) eine Woche in der Klinik zu sein, stimmt mich jetzt auch nicht gerade fröhlich. Mag sein, dass ich mich da noch weniger bewege als zuhause, aber besser fühlen werde ich mich da eher nicht.
Naja, vorerst freue ich mich drüber, dass die Zwuckels so gut gedeihen und sich auch immer öfter bemerkbar machen. Mit der 24. Woche haben wir den ersten Meilenstein ja auch bald geschafft und dann werden wir den zweiten Meilenstein in der 28. Woche anpeilen und diesen auch noch meistern. Und dann ... sehen wir weiter. :-)
eshatgeklappt am 13. März 12
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