2012 im Februar: 20. SSW
Am nächsten Morgen, also bei 19+0, habe ich von der OP eigentlich schon nichts mehr gemerkt. Außer vielleicht ein etwas stärkeres Ziehen als vor dem Krankenhausaufenthalt. Laut Doc wäre das aber normal. Ich hatte keine Blutungen, keine Krämpfe, keine Wehen, kein Nix. Soweit alles ok. Diesen Tag solle ich mich noch schonen und dann dürfte ich meine Mobilität langsam etwas erweitern. *juhuuu*

Ich ließ mich dann also fleißig besuchen und hütete erstmal noch das Bett.

Ab Samstag durfte ich dann das Frühstücksbuffet besuchen. *jubel* Und endlich lernte ich die Station kennen, auf der sich seit fast einer Woche lag. Wie bescheiden man doch werden kann, dass man sich sogar darüber freut, sich selbst etwas zu Trinken holen zu dürfen!

Grundsätzlich lautete die Order: schonen, schonen, schonen. Möglichst liegen. Ab und zu Herumlaufen auf der Station wäre ok. Immerhin.

Bis Mo. gab es erstmal nichts Neues. Bei 19+3 wurde ich endlich via Ultraschall untersucht. Ergebnis: die Cerclage ist stabil. Die Länge des Gebärmutterhalses wurde leider nur um 2 mm auf 1 cm gesteigert. Das ist laut Doc zwar nicht tragisch, aber ein paar Milimeter mehr hätte er doch ganz gerne genommen. Ein sog. "Trichter" war auch noch zu erkennen. Ein Indiz für die (zu hohe) Belastung. Dass der mit der OP von heute auf morgen verschwindet, war aber wohl nicht unbedingt zu erwarten. Evtl. kommt das noch, wenn ich mich angemessen schone.
Das Wichtigste jedenfalls: am nächsten Tag dürfte ich nach Hause! *superfreu*

Bei 19+4 gab's dann noch ein ausführliches Gespräch mit dem Doc - hauptsächlich für GW. Mir war wichtig, dass er hört, dass ich nicht den ganzen Tag im Bett liegen muss. Bereits das Zurücklegen des Oberkörpers würde den Gebärmutterhals entlasten, so dass ein Arbeiten am Notebook durchaus weiterhin erlaubt wäre. *puh*
Allerdings solle ich auch Stress in jeglicher Hinsicht reduzieren. Gestresste, werdende Mamis haben wohl ein höheres Risiko für Frühgeburten.

Unser Plan sieht jetzt mehrere Etappenziele vor: Erreichen der 24., 28. und dann der 32. Woche vor. Alles danach ist prima. Alles vor der 32. Woche ... nun ja. Nicht optimal, kann aber auch klappen. So oder so haben wir uns für die Uniklinik Tübingen entschieden. Die gilt wohl als führend unter den Stationen für frühe Frühchen. Und dass es Frühchen werden scheint so gut wie sicher, wenn auch die Meinungen der Ärzte auseinandergehen, welche Woche für uns realistisch ist. Ich frage mich aber ohnehin, wie man das jetzt schon einschätzen will.

Wie auch immer: die Ärzte sind erstmal optimistisch. Wir hätten jetzt eine "stabile" Schwangerschaft. Trotzdem lautet "Schonung" das oberste Gebot. Keine Hausarbeit, keine Hundespaziergänge, viel Liegen. Ab und an durch's Haus marschieren ist ok.

Am Dienstag, bei 19+4, wurde ich entlassen. Ich habe direkt beim Anziehen meiner ersten und bisher einzigen Umstandshose gemerkt, dass mein Bauch sich im Krankenhaus sehr wohl gefühlt hat. Hui ... ist der gewachsen! Ich sehe meine Füße nicht mehr!